03 – Noom

Astra-Obscura-03Feuer kann man nur mit Feuer bekämpfen. Finnis von Somora bringt davon mehr mit, als manchem, der unbedacht ihren Weg kreuzt, lieb sein kann. Mittlerweile hat sie die Suche nach Jara auch zu ihrer Angelegenheit gemacht. Doch noch immer bleibt ungeklärt, woher die seltsame Schnalle mit den schwarzen Sternen darauf gekommen ist … ein Astronom weiß Rat.

TrennstrichACHTUNG SPOILER! Wer Folge 2 noch nicht gehört hat, hier nicht weiter lesen!

Die Grundidee der Quest bleibt der Geschichte erhalten, ebenso der Grund für die Quest: Die Befreiung von Jara, der Frau des Schmieds Taru. Der Suchende hat sich jedoch geändert. Nicht mehr Taru sucht nach der entführten jungen Frau, sondern die Magierin Finnis von Somora. Da es ihr nicht mehr möglich war Tarus Leben ein zweites Mal zu retten, nahm sie dessen Lebensenergie in sich auf. Von Schuldgefühlen geplagt, wie auch dem Umstand das sie gar nicht so böse ist wie sie immer sein möchte, macht sie sich nun auf die Suche nach Jara. Und die Geschichte beginnt eine Gefährtengruppe aufzubauen, bei der man gespannt sein kann wer noch hinzu kommen wird.

Die Szenerie verlagert sich langsam aber sicher in Richtung von 1001 Nacht. Die Hintergrundmusik der Szenen in denen Jara sich mit ihrem Entführer beschäftigt, welcher sie wie einen Vogel im goldenen Käfig hält, sind mit orientalischen Klängen unterlegt und Namen wie „Jussuff von Sarassan“ lassen vermuten das sich dieses Nobelgefängnis nicht in der Nähe der Wikinger aufhalten kann.

Zur zweiten Episode macht sich die Folge „Noom“ wie ein Quantensprung in der Qualität aus. Olaf Krätke spricht hier nicht mehr fast jede zweite Männerrolle, wie in den bisherigen Folgen, sondern beschränkt sich auf den Bösewicht (oder auch nicht) „Jussuff“. Krätkes Stimmlage und akustische Spielmöglichkeiten sind recht begrenzt und so waren seine bisherigen Auftritte (Toben, Oden, Vater von Taru…) bei mir nicht wirklich von einem „Mann, ich hätte nicht gedacht das der den auch spricht!“ begleitet. Doch als „Jussuff“ ist er in seiner Rolle angekommen.

Auch kann sich Bodo Henkel endlich als Erzähler, so wie er in den bisherigen Covern auch ausgewiesen wurde, beweisen. Nachdem Tarus Geschichte beendet war, übernahm er diesen Part von Kollegin Ingrid Mülleder. Mit seinem rauen Timbre ist er als Erzähler ein wenig gewöhnungsbedürftig, doch hat diese Art von Wegbegleiter auch mit Reinhard Schulat-Rademacher bei „Atlan“ von Eins-A-Medien gut funktioniert.

Nicht mehr ganz so viele Figuren agieren in dieser Folge und das tut der Inszenierung sehr gut. Die wenigen Rolle sind mit Sprechern besetzt die ihre Charaktere glaubhaft ausfüllen. Heide Jablonka, als Finnis, schafft es recht überzeugend die Überheblichkeit der Magierin, sowie auch deren Gutmütigkeit, darzustellen. Eckard Müller, als intellektueller Wegelagerer Rios von Faagila, ist ebenfalls recht brauchbar inszeniert. Leider sind die Dialoge immer noch sehr steril zueinander gefügt und selbst gemeinsames Lachen erfolgt nacheinander und nicht miteinander, was teilweise Hörbuchcharme aufkommen lässt.

Den Kommentar zu Musik und Geräuschen entnehme man bitte den Besprechungen zu Teil Eins und Zwei, denn hier hat sich nichts verändert.

Wer bis hierhin durchgehalten hat, wird mit einer Steigerung belohnt die sich hören lassen kann. Die Kinderkrankheit der sterilen Abmischung in den Dialogen wird sich noch bis zum Folge Fünf hinziehen, wie ich vermute, da ja diese Folgen zusammen erschienen sind. Ich hoffe jedoch ab Teil Sechs auf eine Besserung in diesem Punkt, denn dies ist der Punkt, welcher die Wertungen immer wieder nach unten drücken wird da zu viel Charme in Richtung inszenierte Lesung abstrahlt, denn ich Richtung packendes Hörspiel…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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