01 – Samael

Blauer-Planet-1Als Konstantin Hansen ins Stadthospital gerufen wird, um den Tod eines Jungen zu untersuchen, ahnt er nicht, dass dies der Auftakt einer Reihe mysteriöser Ereignisse ist, die den Europol Agenten vor eine Herausforderung stellen, die die Grenzen seines menschlichen Verstandes zu sprengen droht. Von Geheimdiensten, Dämonen und seiner Vergangenheit gejagt, betritt er eine entfremdete Welt der ökologischen Endzeit, um das Geheimnis um den Blauen Planeten zu lüften.

TrennstrichNever judge the Book by the Cover. Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Es ist erst vorbei, wenn die fette Lady gesungen hat…

Alle diese Sprüche beinhalten die Aussage das man etwas nicht zu früh verdammen sollte, denn es könnte sich noch ändern. Diese Sätze gingen mir durch den Kopf, während ich die erste Folge der neuen Hörspielserie „Blauer Planet“ aus dem Hörspielhaus „Hanseklang“ anhörte. Warum?

Im einzelnen wären da zuerst einmal die positiven Aspekte: Musik, Effekte und der Rest der Inszenierung. Hier agiert man auf sehr hohem Niveau und auch wenn die Musikstücke teilweise bekannt vorkommen, so sind sie dennoch stets passend zur gewollten Atmosphäre eingesetzt. Auch die Effekte sind intensiv und unterstreichen die jeweilig gewünschte Stimmung perfekt. Schnitt, Regie usw.: ebenfalls nichts an dem ich etwas auszusetzen hätte.

Dann sind da jedoch die Faktoren, welche ein Hörspiel zu 90% tragen: Die Sprecher. Hier ist der Knackpunkt, welcher auch nicht aus der Wertung verschwindet, wenn man mit einbezieht das die Vokalisten hier ohne Gage agiert haben. Der Großteil der Sprecher scheint Amateure zu sein und so hören sie sich auch an. Positiv erwähnenswert sind hier nur Erzähler Bernd Hölscher, „Konstantin Hansen“ Stephan Böhme sowie „Neve K´hantaro“ Claudia Wunder. Den Rest möchte ich unbenannt lassen, da es nicht wirklich Sinn macht deren Leistung zu kritisieren, denn die wenigsten davon sind in Teil 2 und 3 noch anzutreffen.

Zu Geschichte ist bisher ebenfalls noch nicht viel zu sagen. Es mischt sich eine familiäre Dramastory mit einem Mord und einer Welt, welche aus einem Fantasy-Märchen zu stammen scheint. Das Zusammenspiel der verschiedenen Ebenen ist noch nicht wirklich klar oder gar in Vermutungen auszumachen, da alles zu weit voneinander abweicht als das es irgendwie zusammen passen könnte. Verschiedene Dimensionen? Paralleluniversen? Träume? Auch hier gilt „It´s over when it´s over!“ und ein wenig in Geduld üben, wie sich alles denn zusammenfügen wird.

Die Charakterisierung der Figuren ist gut und man hat die Protagonisten recht schnell auf der Innenaugenohrkinoleinwand sichtbar.

Eco-Horror steht drauf, doch auch hier kann ich nicht wirklich sagen das es zutrifft, denn eine Schubladisierung ist meines Erachtens nach bisher vollkommen unmöglich. Die möglichen Wendungen der Geschichte sind so offen wie Scheunentore und es besteht die Möglichkeit sich in jede nur denkbare Richtung weiter zu entwickeln. Auch hier bliebt abzuwarten welches Genre denn überwiegen wird, wenn überhaupt.

Alles in allem hadere ich mit einer wirklich treffenden Wertung für die erste Folge, denn die ausgesprochen gute Inszenierung beißt sich mächtig mit dem Nachteil der Amateursprecher und somit ist das Gesamtbild nicht so zufriedenstellend, wie man es gerne hätte.

In Hoffnung auf Besserung, bleiben dann mit viel Optimismus…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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