02 – Das Peter Pan Syndrom

Blauer-Planet-2Richmond, Virginia. Ein Serienmörder treibt sein Unwesen in der Hauptstadt des US Bundesstaates Virginia. Seine Opfer haben oberflächlich gesehen nichts gemeinsam, ein Motiv fehlt, genau wie die Tatwaffe. FBI Agentin Shovan Scofield und der Hamburger Europol Agent Konstantin Hansen tappen zunächst im Dunkeln, bis eine klassische amerikanische Kindergeschichte den entscheidenden Hinweis zu liefern scheint. Amy Fledger, 17jährige Emo-Punkerin, fristet gemeinsam mit ihrer Gang ein Dasein am Rande der Armut in den Brückenstöcken der Ghettos. Die Sorge um ihren jüngeren Bruder, verbunden mit der Hoffnung auf ein besseres Leben, als sie den Clubbesitzer Kyle Drannor kennen und lieben lernt, treiben das Mädchen an. Doch genau wie Kyle Drannor umgibt die junge Frau ein furchtbares Geheimnis: Der Mond hat sie zu einer Wächterin der Eichenwirbel erkoren! Und bereits der erste Preis, den Amy für das Ablegen ihrer Unschuld zahlt, ist viel zu hoch.

TrennstrichDer zweite Teil der Hörspielserie aus dem hohen Norden Deutschlands ließ mich ein wenig ratlos zurück, denn ganze drei Bekannte aus dem ersten Teil sind noch zu hören, ansonsten ist alles neu und alles ist anders.

Scheinbar hat nur noch der Grundstock der Geschichte mit dem Vorgänger zu tun und man bekommt ein Gefühl von „Star Trek – The Movie“ – der Film der zwar existiert, aber nicht in die Kontinuität des ganzen Universums zu passen scheint und irgendwie niemals passiert ist.

Zwar ist Konstantin Hansen noch im Dienst für Recht und Ordnung unterwegs, doch scheint der erste Fall – also die eigentliche Initialzündung des ganzen Geschehens – nicht mehr wirklich ins Gewicht zu fallen. Auch wird die Fantasywelt von Averoigne mit dem Wild West-Szenario von Neufranken ausgetauscht. Averoigne wird zwar nochmal kurz in einem Nebensatz erwähnt, aber dabei bleibt es dann.

In Punkto Sprechern hat sich ein wenig mehr in Richtung Vokalprofis getan. Schauspielerin Ann-Cathrin Sudhoff (Großstadtrevier) verstärkt das Team und auch Nanyu Steenbock, in der Rolle „Shovan Scofield“, mach eine gute Akustikfigur. Ansonsten sind noch Bernd „Erzähler“ Hölscher, Bernd „Glen Belgard“ Soehnel und Stephan „Konstantin Hansen“ Böhme erwähnenswert, danach ist auch schon wieder Schluss mit Professionalität.

An der Inszenierung hat sich nichts verändert, sie ist genau so ansprechend gelungen und ausgeführt wie beim ersten Teil.

Die Gestaltung des Covers fiel mir diesmal negativ auf. Konnte man beim ersten Teil, aufgrund des Satzes des Typos, noch lesen wer nun wen in welcher Rolle gesprochen hat, so ist es beim zweiten Cover schon anstrengender den zentrierten Informationsstrom brauchbar zu entziffern. Italic oder Bold wären hilfreich gewesen, wenn nicht sogar notwendig.

Quo vadis und Was soll das? Das sind für mich die Fragen beim hören der zweiten Folge der Serie gewesen. Es scheint einen roten Faden zu geben, doch erkennen kann ich ihn noch nicht wirklich genau. Scheinbar geht es um verschiedene Dimensionen, welche alle irgendwie zusammen gehören und in denen sich die Ereignisse überschneiden könnten – würde man denn alles zusammen führen, was aber bisher für mich subjektiv nicht erkennbar der Fall ist.

Zu wenige Erklärungen und zu verworrene Dinge tun sich vor dem Zuhörer auf, als das man hier von einem „Easy Listening“ reden kann. Zwar ist es sicher löblich ein Hörspiel so zu gestalten das es nicht in Schablonen gepresste Massenware ist, doch zu innovativ verschlungene und zu künstlerische verkopfte Unterhaltung verliert schnell den Faszinationswert der Unterhaltung und kann wie ein Bumerang zurück kommen indem der oberflächlichere Konsument, zu denen ich mich selber gerne zähle möchte – da ich Hörspiel als ein reines Unterhaltungsmedium betrachte – genervt die Segel streicht.

Bleibt die Hoffnung auf ein wenig mehr Licht im Dunkel im dritten Ausflug auf den blauen Planeten und um der Inszenierung gerecht zu werden, bleibt die Wertung von Teil Eins auch hier bestehen…Soundsystem-BLAU