06 – Feuermeer

Blauer-Planet-6„Auf verborgenen Wegen wandelten sie durch die Nacht. Das Sternenlicht tauchte das malaysische Meer in seine Silberfarben, als sie die Küste erreichten. Big Jim verharrte und starrte auf das Meer hinaus. Ronja Kronsburg hatte so etwas noch nie gesehen. Auf der Oberfläche des Wassers tanzten, einem Schwarm von Irrlichtern gleich, Feuer. Was sie zunächst für Nebel gehalten hatte, waren in Wirklichkeit Rauchschwaden. In diesem alptraumhaften Meer brodelten Myriaden kleiner Strudel. Es schien, als würden die Wasser kochen.“

TrennstrichDer Beginn der zweiten Staffel bringt bereits die ersten Änderungen im Intro der Geschichte. Doch dabei bleibt es vorerst, denn der ganze Rest bewegt sich wie gewohnt – weshalb das hier sicher auch diesmal kurz und knackig ausfallen wird.

Weiterhin werden die Greueltaten des Homo Sapiens an Planet und Fauna drastisch und ungeschönt dargestellt. Diesmal sind die Hominidae, die Menschenaffen, im Mittelpunkt des Ausrottungsinteresses der negativen Protagonisten. Und wie wir mittlerweile wissen, geschieht dies auf, oder in, “Modul 1: Blauer Planet“ – schätzungsweise der Erde in nicht allzu ferner Zukunft, welche ökologisch nicht sehr rosig daherkommt.

Für Einhornstreichler und Nicey-Fantasy-Fans ist die Geschichte weiterhin nicht zu empfehlen und auch weiterhin muss festgestellt werden das Quereinsteiger in die Serie nichts von dem verstehen werden, das sich im sechsten Teil vor ihren Ohren abspielen wird.

Nicht nur das die Protagonisten sich entwickeln und die Geschichte in sich weiter voran schreitet, es wird auch kaum darauf hingewiesen „was bisher geschah“. Die ist allerdings auch ein „Segen“ denn so kann man sich die Entwicklung der Produktion an sich nicht entziehen, denn man muss sie miterleben um überhaupt zu verstehen um was es geht… und warum… und was es aussagen soll…

Inszenierung und Story = wie gehabt. Sprecherniveau = weiter nach oben. Neben den alten Verdächtigen, gesellen sich stimmhafte Neuzugänge in den Reigen der Akustrobaten, wie zum Beispiel Petra Konradi. Doch auch Wolfgang Berger, Charly Hübner, Marc Schülert, Detlef Tams und der Rest ist akustisch nicht zu verachten. Knackpunkt waren die drei Hexen. Die drei Damen hören sich extrem gleich in Timbre und Singfluss an, sodass zwar der Aspekt der HexenSCHWESTERN zu keiner Zeit in Frage gestellt werden kann, ein ungeübtes Ohr jedoch nicht jede unterscheiden können wird. Absicht?

Auch wollte es mir zu sehr shakespearisieren beim Auftritt von Christiane „Hecate“ Marx, Vera „Wicka“ Bunk und Angelina „Drude“ Geisler. „Jedes Ding wird mit mehr Genuß erjagt als genossen.“, so mag der Gedanke beim verfassen der VW-Bully-Szene gewesen sein, doch strengte sie mehr als, als das sie unterhielt.

Auch im sechsten teil ist der Blaue Planet eine Hörempfehlung, welche jedoch keine kurzfristige Bindung erlaubt, sondern die volle Aufmerksamkeit seit dem Beginn einfordert…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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