125 – Feuermond

DDF 125Rätselhafte Briefe eines verstorbenen Malers bringen Die drei ??? auf die Spur eines verschollenes Gemäldes… Und der Gegenspieler der Detektive aus Rocky Beach ist kein geringerer als der französische Meisterdieb Victor Hugenay! Wird es den drei ??? gelingen, das Rätsel um Feuermond zu lüften?

TrennstrichNach ein paar eher schwächeren Folgen finden die drei Detektive aus Rocky Beach hier wieder zu alter Größe zurück. Nach Folge 103, „Das Erbe des Meisterdiebes“, treffen die Fragezeichen erneut auf einen alten Widersacher, Victor Hugenay, und auch Britanny, welche Justus Herz erobern konnte, ist nicht weit. So hat man in dieser, von der Spielzeit recht üppigen, Folge auch schnell einen Wiedererkennungswert und man ist sofort in der Geschichte drin.

Alles was das Detektiv-Fanherz begehrt wird hier geboten. Die Drei agieren auch endlich wieder wie ihre älteren Versionen, was ja bei Folgen wie „Geisterzug“ und den nachfolgenden beiden Episoden nicht so recht zu spüren war, da ich dort eher das Gefühl hatte man würde einen Zeitsprung um zwanzig Jahre in die Vergangenheit vollzogen haben.

Die Wendungen der Geschichte sind nicht immer unvorhersehbar und diejenigen welche die Hobbyermittler schon seit Jahren verfolgen werden sicher das Ende schon relativ lange voraus sehen können. Nichtsdestotrotz ist die Story unterhaltend und kann über die komplette Länge des Hörspiels hinweg überzeugen. Hatte man bei den Vorgängern schon einmal das Gefühl nach wenigen Tracks abschalten zu wollen, da die Geschichten etwas zu simpel gestrickt und die ganze Umsetzung zu unausgegoren wirkte, so wollte ich hier doch alles bis aufs kleinste Detail mitbekommen. Verfolgungsjagden, Versteckspiel, Verwirrungen und sogar ein wenig lebensbedrohende Action müssen die drei Freunde über sich ergehen lassen und mir als Zuhörer gefiel es gut diesmal mit dabei zu sein.

Seltsam muteten mir jedoch die zusätzlichen Tracks auf den drei CDs an, welche eigentlich in die Handlungen selber gehörten aber dort nicht eingebunden wurden. Die Tracks auf CD Eins und Zwei hätten sogar einen vorbestimmten Platz, welcher auch Sinn macht wenn man sie beim hören vorher einprogrammieren würde, doch der Track auf CD Drei schwebte irgendwie in der Luft. Ob dieses nun der Versuch eines Directors Cut sein soll kann ich nicht sagen, auf jeden Fall hätten die Tracks mehr Sinn gemacht wenn sie sofort mit eingebaut worden wären. Bei dieser umfangreichen Spielzeit wäre dies sicher niemandem negativ aufgefallen.

Ein paar sehr nette Kurzauftritte kann man neben der wieder hervorragenden Leistung von Fröhlich, Wawrczeck und Rohrbeck – welche die Rollen ja eh mehr ausleben denn das sie diese wirklich nur spielen – bewundern. Sei es nun Douglas Welbat als „Jaccard“, Andreas von der Meeden als „Morton“, Hans Meinhardt als „Onkel Titus, Karin Lieneweg als „Tante Mathilda“oder Fabian Harloff als „Polizist“. Auch Dorette Hugo als „Brittany“ kann voll und ganz überzeugen und den Charakter von „Justus Schwarm“ erneut glaubwürdig vermitteln. Das sehr umfangreiche Ensemble, auf welches ich nicht näher eingehen möchte da es zu viele Sprecher sind, leistet komplett einen guten Job und bringt die Figuren lebendig und real an den Zuhörer heran.

Auch tummeln sich die üblichen Gaststars. Rennfahrer Nick Heitfeld in der passenden Rolle als LKW-Fahrer, die Moderatorin Nova Meierhenrich als „Sharon Lockwood“ und Entertainer Dirk Bach als „Charles Knox“. Bis auf Dirk Bach konnte ich die Stimmen nicht wirklich erkennen, eher der Blick ins Booklet verriet mir wer das denn nun war.

Die neue Musik, komponiert von Simon Bertling und Christian Hagitte von STIL, ist sehr ansprechend und unterstreicht das Feeling der Serie zusätzlich. Nicht nur die Titelmelodie vermittelt Rocky Beach akustisch sondern auch die anderen Stücke des Scores sind so angepasst das man die Zusammengehörigkeit der Kompositionen deutlich erkennen kann. Warum man dann direkt nach der Titelmelodie, sofort zu Beginn der ersten Szene, eine Uralt-Europa-Schrammelmusik einsetzt ist mir jedoch ein Rätsel.

Auch die Geräusche wirken mir nach wie vor verstaubt und man hat sie schon seit mehreren Jahrzehnten im Ohr. Immer die gleiche Tür, das gleiche bremsen und quietschen von Autoreifen oder sonstige Dinge die nicht mehr ganz so aktuell wirken. Da hätte mach doch auch gleich da die Erneuerungsschere ansetzen können um diesen alten Zopf zusätzlich mit abzutrennen. Neues, wenn auch nur recht wenig verändertes, Layout, neue Titelmusik und neuer Score sowie ein Abenteuer das die Detektive als etwas ältere Versionen agieren lässt – da fallen die Uraltsounds noch mehr auf und ins Gewicht. Das mag ja für Nostalgiker ein Pluspunkt sein, doch wenn man schon etwas mehr mit der Zeit gehen möchte, dann bitte auch dort.

Trotzdem wurde ich so gut unterhalten wie seit Beginn der Fortsetzung der Serie nicht mehr…

Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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