01 – Season One

hothouse bruiserJason „Bruiser“ Brusman used to be a cop — but after getting trapped in the Hothouse, he’s become an enforcer for the powerful corporation that controls the Quarantine. Part detective, part hit-man, Bruiser slugs it out with grimy Hothouse underground — with one twisted plot leading to the next.

Bruiser’s heart is outside the walls — with his wife and daughter — and every day he’s separated from them… he becomes more and more like the grimy underworld he battles.

TrennstrichPostapocalypse, Zombies, Weltuntergen – alles kaputt…

Das ist im Moment der fast durchgängige Tonus der englischsprachigen Produktionen, welche kostenlos von über dem großen Teich her, zu bekommen sind.

Doch gibt es auch Ausnahmen, welche sich durch einen erstaunlichen Mischmasch an Genres und die fast unglaubliche Dreistigkeit des Bedienens an bereits existieren Vorlagen positiv auszeichnen.

Eine davon ist HOTHOUSE BRUISER!

HOTHOUSE BRUISER vereint in sich Elemente auf dem Film Noir, Blade Runner, Escape from New York und allem was in diese Richtung läuft.

Der Plot in aller Kürze: Downtown Los Angeles ist wegen einen Quarantäne versiegelt worden. Gigantische Glaswände trennen die dort lebenden Menschen vom Rest der Welt ab. In diesem Raum hat sich eine „Stadt in einer Stadt“ gebildet, deren Sozialsystem einer orwellschen Interpretation des amerikanischen Traums gleicht.

Jason „Bruiser“ Brusman war ein Cop bis zu dem Tag, als man das Glasgefängnis schloss. Seitdem arbeitet er als eine Art Vollstrecker des Unternehmens, welches die Quarantäne kontrolliert. Teils Privatdetektiv, teils Killer, legt sich Brusman Tag für Tag mit dem Abschaum des HOTHOUSE – wie die Quarantänezone genannt wird – an. Sein Herz ist jedoch außerhalb dieser Glaswände, bei seiner Tochter und bei seiner Frau. Seit der erzwungenen Trennung verändert sich BRUISER immer mehr und verkommt zusehends zu dem, was er eigentlich bekämpft…

The Story thus far…

Wie zu erwarten, sind hier die Film Noir-Elemente die federführende Komponente der Geschichte. BRUSERs Moralkodex ist mehr als zweifelhaft, denn seine Gegner nehmen sich nicht gerade zurück, wenn es um die Wahrung ihrer subjektiven Interessen geht. Und so zieht er mit dem ins Feld, was sich als nützlich und hilfreich anbietet. Die Abgeschlossenheit des Spielraumes hilft zusätzlich noch, gewisse Richtlinien in der Erzählung – wenn es schon Film Noir sein soll – außer Kraft zu setzen. Die einzig wirklich bedeutende Gerichtsbarkeit sind die Oberen des Konzern und die geben BRUISER die Möglichkeit auch einmal problemlos jemanden ins Jenseits zu schicken, wenn es denn der Ausführung des momentanen Auftrages nützlich ist.

Es geht also bunt her im HOTHOUSE!

Leider ist die komplette Inszenierung nicht immer so ausgefeilt, wie man es von deutschen Verhältnissen her gewohnt ist. Manchmal ist BRUISER schwer zu verstehen, gegen all das, was gerade um ihn herum geschieht, doch sind diese Momente sehr dünn gesät.

Das Cast liest sich wie das Who is Who der amerikanischen Phantastikdarsteller. Ich möchte jetzt hier einfach nur einmal die Stimmen/Gesichter besonders erwähnen, welche dem deutschen Phantastikenthusiasten bekannt sein sollten:

Traci Lords als “Vera Grayle”. Undurchsichtig, gewalttätig und stets bereit mit einer sexuellen Einlage das zu bekommen, was sie begehrt.

Claudia Christian als „Chief Plagman”. Als Cop macht sie hier akustisch genauso eine gute Figur, wie damals optisch in BABYLON 5

Armin Shimerman als „Dr. Wolverton“, John Billingsley als „The Man Upstairs” und Denise Crosby als “Ginny Mills”. Drei STAR TEK-Veteranen, die auch auf dem Boden des Hörspiels verstehen sich zu bewegen.

Vanessa Angel als „Miss Power Tools”, ist hierzulande eher aus B-Streifen bekannt, oder man erinnert sich an ihren Auftritt als Tokra in STARGATE.

Die titelgebende Hauptrolle wurde mit Paul Nobrega besetzt. Der bei uns hier recht unbekannte Schauspieler, schafft es den raubeinigen BRUISER genauso zu verkörpern, wie den liebenden Vater, der seine Tochter vermisst, oder den Ehemann, der nicht will das seiner Frau vom Nachbarn nachgestellt wird.

Was Autor und Regisseur Joel Metzger hier auf die Beine gestellt hat, kann sich durchaus hören lassen. Und innovativ ist es ebenfalls – in Ausführung wie in der Möglichkeit des „beschaffens“.

HOTHOUSE BRUISER ist kostenlos als App für Smartphones (Android oder iPhones) zu bekommen. In dieser App befindet sich die erste Folge und die Möglichkeit die nächsten 2,5 Episoden kostenlos herunter zu laden. Den Rest der ersten Staffel, insgesamt neuen Episoden, bekommt man durch ein Upgrade welches lächerliche 3,99 US-Dollar kostet – also knapp 3,50 Euro. Günstiger kommt man kaum an mehr als 4,5 Stunden Hörspiel.

Die Soundkulisse ist ebenfalls sehr üppig ausgefallen und der Soundtrack, von Topher Mohr und FireHead Jerry, lässt sich auch nicht lumpen alles recht atmosphärisch zu gestalten.

Fans von Noir, Postapokalypse, Hardboiled Cops, SIN CITY und THE SPIRIT kommen hier voll auf ihre Kosten…

 

 

Thomas Rippert
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