161 – Ein Yeti in der Millionenstadt

TKKG-161

Aufregung in der Millionenstadt! Sollte es ihn wahrhaftig geben? Den legendären Schneemenschen aus dem Himalaja? Mehrere Augenzeugen beschwören seine Existenz, denn sie alle wurden Opfer eines hinterhältigen Überfalls. Eine behaarte Bestie hatte ihnen am Geldautomaten aufgelauert, das Geld gekrallt und war dann brüllend verschwunden. Keine leichte Aufgabe für TKKG, und Tim muss während der Ermittlungen einige Tiefschläge einstecken – im wahrsten Sinne des Wortes!

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Und siehe da, es geht auch anders…

Als bekennender TKKG-Fan der sehr späten Stunde, stehe ich ja eher auf die realsatirischen Ansätze welche die Geschichte immer wieder ausmachen. Diese sind zwar von den Macher ungewollt, doch dienen sie mit stets zur besten Unterhaltung. Die überzogene Charaktere und die absolut überdrehten Handlungen der Protagonisten waren bisher, zumindest in den neueren Folgen, für mich immer wieder in großer Punkt der Erheiterung.

Doch nicht in dieser Folge. Hier ist, für TKKG-Verhältnisse, alles sehr normal und die Geschichte ist sogar komplett nachvollziehbar. Keine durchgeknallten osteuropäischen Strauchdiebe halten die Jugendlichen in Atem, keine übermenschlichen Reaktionen werden vom Anführer der Bande ausgeführt und auch die restlichen Nebencharaktere haben mal so etwas wie ein normales Profil und wirken nicht wie gerade aus der laufenden Sitzung ihres Psychiaters entsprungen.

So kommt auch recht schnell ein fast schon ungewohntes, ernsthaftes Jugendkrimigeschichtenflair auf und es hält sich tatsächlich bis zum Ende der Geschichte. Keine storytechnischen Wendungen welche einem die Tränen vor Lachen in die Augen treiben, keine logischen Fehler welche so groß sind das man ein komplettes Tonstudio darin versenken könnte und keine Ausbrüche an „Retroverhalten um 50 Jahre zurück“ was die geschlechtliche Rollenverteilung angeht. Spannend ist es bis fast vor Ende und der Täter bleibt lange unklar. Auch tut das Wintersetting das seinige zur Atmosphäre des Hörspiels dazu. Da knirscht der Schnee, Weihnachtsmusik erschallt im Hintergrund und alles ist in einer irgendwie netten Stimmung. Hier tun TKKG das was ihnen am besten bekommt – in der Großstadt ermitteln und einfach nur einfache Gangster jagen.

Bis auf Niki Novotny habe ich auch diesmal an keinem Sprecher etwas auszusetzen. Sicherlich ist die Rolle „Karl“ genau so öde, trocken und langweilig wie er sie spricht, doch geht mir sein Genuschele und Genäsele in jeder Folge irgendwie auf die Nerven. Sascha Draeger, Veronika Neugebauer und Manou Lubowski drehen hier mal wieder richtig auf, ohne die Charaktere so extrem überziehen zu müssen – besseres Drehbuch, glaubhaftere Protagonisten. Wolfgang Kaven hat diesmal einen sehr kleine Part und hat deshalb auch kaum die Möglichkeit den Trashfaktor noch zu erhöhen. Er mag ja nichts dafür können, doch ab und an hört er sich an als würde ihm gleich sein Gebiss entgleiten und Namen, besonders die englischsprachigen, sind eh nicht seine Stärke.

Ein paar tolle Nebenrollen, mit richtig netten Gastsprechern, gibt es auch zu bestaunen. Auch wenn die Parts fast schon so mini sind das man sie kaum wahr nimmt, so machen Judy Winter, Ursula Sieg, Eckard Dux, Jannik Endemann und Marion Martienzen richtig Eindruck.

So sollte es immer sein. Es wäre den vier Hobbydetektiven und Ewigschülern zu wünschen. Diesmal hatte ich das Gefühl der alten Tage wieder…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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