Lukes 2 Cents: Ist Kritik unerwünscht und wer darf sich überhaupt wagen Sachen zu kritisieren?

Lukes 2 Cents: Ist Kritik unerwünscht und wer darf sich überhaupt wagen Sachen zu kritisieren?

Einfach mal so ein kurzer Einwurf, aufgrund eines Kommentars bei Facebook. Ich nenne keine Namen oder sonst etwas, denn es geht hier nur um die Grundessenz und nicht ausschließlich um diese eine Angelegenheit.

Erstes Beispiel: Ein Hörspiellabel veröffentlicht eine neue Serie, deren Cover von einem Grafiker gemacht wurden, welcher schon mehr als eine Serie oder ein Hörspiellabel betreut hat. Der Grafiker arbeitet bei den Hörspielen stets nach dem selben Schema und dies wird auch von den Produzenten wohl so verlangt.

Ein Produzent bestätigte mir eben „Heutzutage muss es schnell, effizient und günstig sein, Marktgesetze.„- das ist vollkommen logisch und vollkommen nachvollziehbar.

Wieso wird sich dann über eine Meinung aufgeregt, welche besagt das alles gleich aussieht?

Wenn es verlangt wird und der Grafiker es auch so abliefert – er wäre ja blöde es nicht zu tun, denn er muss von irgend etwas leben – sollte man sich auch nicht darüber erregen, das es nicht jedem gefällt und bei Äußerung solch einer Meinung sofort beleidigt zurück schießen. Professionell ist anders!

Wer etwas herstellt und sich damit an die Öffentlichkeit begibt, muss mit Kritik rechnen und eigentlich auch leben. Beleidigte Leberwürste überleben nicht lange in der Branche.

Zweites Beispiel: Ein Hörspiellabel verbietet einem Forum das man dort über seine Produktionen berichtet und diskutiert.

Solch eine Maulsperre aufzuerlegen ist sicher der Wunsch von vielen Machern, welche nicht mit Kritik umgehen können, doch geht solch ein Gebahren ein wenig zu weit in meinen Augen. Jeder Mensch weiß, das selbst schlechte Kritik besser ist, als das niemand über einen redet und man sang und klanglos im Orkus verschwindet.

Was macht man also nun in solchen Situationen?

Ich, für meinen Teil, entferne dann meine Aussage, denn das was nun der Gekränkte versucht aus dem Boden zu stampfen ist keine Diskussion, sondern nur ein Austausch von personalisierten Gemeinheiten unterhalb der Gürtellinie. Nicht meine Welt, Kinderkram und Zeitverschwendung!

Kaufe ich mir die CDs, auch wenn der Grafiker mich ob meiner subjektiven Meinung angegangen ist und das Hörspiellabel in „Lukes Meinung“ sowieso den „Feind“ sieht?

Ja, das tue ich, auch wenn ich nicht so einfach zwischen Produkt und Produzent trennen kann wie mein Bro Flo oder der Österreicher, welcher nicht vorhandene Dinge in mich hinein interpretiert. Immerhin möchte ich ja das Hörspiel hören, auch wenn mich diverse Beteiligte daran den Kopf schütteln lassen.

Wäre es nicht sinnvoller für solch zart besaitete Menschen sich nicht in die Öffentlichkeit zu begeben?

Ich denke schon, denn wer nicht mit Kritik an seiner Arbeit umgehen kann – auch wenn der Kritisierte der Ansicht ist das der Kritiker gar nicht fähig ist wirkliche Kritik zu äußern – so sollte man sich nicht mit etwas beschäftigen, das einen ins Licht der Öffentlichkeit bringt. Wer sich selbst zu toll findet, fällt nun um so tiefer, wenn es eben jemand nicht tut. Und das ist nun einmal so – Geschmäcker sind verschieden, Meinungen vielfältig und Ansichten so zahlreich wie beleidigte Leberwürste in einer Metzgerei.

Wer sich zu stark mit seinem Produkt emotional verbindet, der ist selbst Schuld, wenn er an jeder Kritik am Produkt sofort eine persönliche Beleidigung gegen seine Ego-Majestät sieht.

Problematisch wird es nur dann, wenn die Diskussion zwischen Meinungsäußerer und Hersteller zur Schlammschlacht mit Kakabrocken mutiert. Dem ist in letzter Zeit immer öfter der Fall und so langsam hat man kaum noch Lust eine kritische Meinung zu äußern und besser den Jubelpersern den Teppich der Anbetung zu überlassen auf dem sie bestimmte Macher mit Gold und Safran überhäufen, während andere Produzenten geteert und gefedert werden.

Naja… das sind nur meine 2 Cents. Kommentar bitte hier…