06 – Das Glastonbury-Rätsel

Don Harris-06

Ein mysteriöser Hilferuf aus Ägypten erreicht den europäischen Geheimdienst ESI. Drei Männer, die im Auftrag eines Unbekannten aus Glastonbury an der Übersetzung eines sehr alten und äußerst rätselhaften Dokumentes arbeiteten, wurden ermordet. Noch bevor Don Harris den Informanten aufsuchen und schützen kann, findet auch dieser einen unnatürlichen Tod. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Don Harris muss das brisante Dokument aufspüren und dessen Geheimnis lösen, bevor es in die Hände einer weiteren geheimen Organisation gerät. Das Schwert Zions ist ihm auf den Fersen.

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Die ESI, die Agentur für die Don Harris tätig ist, wird um Hilfe gebeten. Der Ägypter Ahmet Coreli hat seinen Vater tot aufgefunden, auf verheerende Weise ermordet und brutalst verstümmelt. Man schickt Don Harris um den seltsamem Mord aufzuklären. Doch die mörderischen Ereignisse häufen sich und der ESI-Agent sieht sich einer neuen gefährlichen Bedrohung gegenüber.

Und wieder geht die Serie recht ungewöhnliche Wege in der Geschichtenerzählung. Nicht nur das die Höllensöhne genug zu sein scheinen, was das Kontingent an Gegnern angeht, es müssen jetzt noch neue bösartige Spieler das Feld betreten.

Nach Ägypten verschlägt es den Psychocop nebst Anhängsel diesmal und die Kulisse des Pyramidenstaates bietet eine Menge Atmosphäre um die ganze Geschichte mystischer erscheinen zu lassen als ihren Vorgänger. Die Spannung und das Tempo der Story sind auf genau dem selben, wie gewohnten, hohen Niveau und man bekommt das geboten was Helmut Rellergerd wohl wirklich in der Lage ist zu produzieren.

Sicherlich ist Helmutjason Rellergerddark kein großer Literat, was er sicher auch nicht von sich selbst behaupten wird, doch verstand er es am Anfang der Karriere des Scotland Yard Inspektors, mit Kreuz auf der Brust und enormem Oberhemdverschleiß, die Geschichten so anzulegen das sie spannend und auch gruselig waren. Dies verlor er im Laufe der Jahre immer mehr und als ich von ihm persönlich, Anfang der neunziger Jahre, hörte das er ein Projekt plane was sich wieder in diese Richtung bewegen würde, war ich gespannt. Nun, Don Harris ist alles andere als die gewohnte Kost des Vielschreibers und hebt sich wohltuend vom Geisterjäger und der Ex-Vampirhexe ab.

Im Sprecherwesten nichts neues. Zwar sind ein paar neue Stimmen zu hören, doch ist die Qualität gewohnt hoch und nicht wirklich mit Aussetzern gesegnet. Dietmar Wunder heroet sich durch den „Don“ wie das heiße Messer durch die Butter und der pure Akustiksex kommt aus der Stimmröhre von Claudia Urbschat-Mingues, welche selbst ein Telefonbuch so vorlesen könnte das es erotisch klingen würde.

Und nun zum obligatorischen „calling names“: Bernd Rumpf, Gerrit Schmidt-Voss, Philipp Moog, Reiner Schöne, Jörg Döring, Bodo Wolf, Thomas Vogt, Jürgen Kluckert, Raimund Krone, Ingolf Gorges und Ulrike Stürzbecher, Thorsten Michaelis sowie Sebastian Krüger sind alle die aufgezählt werden können und auch genau diese machen einen guten und gut hörbaren Job in ihre Rollen, so mini sie auch sein mögen.

Musik = klasse, wenn auch zu wenig, Geräusche = klasse, wenn auch genau richtig dosiert. Da merkt man Oliver Döring die Erfahrung von mittlerweile ich-weiß-nicht-wie-vielen Hörspielen an und die Routine des Machers tritt sehr deutlich zu Tage. Auch wen Routine zumeist öde und der Tod allen interessanten Lebens ist, so ist dies hier nicht wirklich der Fall. Sauber inszeniert und ohrlöffelweich in CD-From gepresst Unterhaltung auf ganz hoher Kante.

Nach Teil Sechs sind noch, soweit mir bekannt, drei Bücher übrig. Was dann wird wir interessant werden zu beobachten. Der Psycho-Cop lässt nicht nach, weder gegen die bösartigen Gegner noch in der Hörspielqualität…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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