02 – Im Reich der Spinne

Drizzt-02Der junge Drizzt ist zu einem der begabtesten Schwertkämpfer herangewachsen, die die Drow jemals hervorgebracht haben. Auf gefahrvollen Patrouillen bewährt er sich als tapferer Krieger und mutiger Gefährte. Als ihn seine Aufgaben aber in die unbekannten Gebiete der Oberfläche führen, verändert sich sein Weltbild dramatisch. Gibt es einen Weg zurück in die unbarmherzige Welt der Drow?

TrennstrichDer dunkle Plan von Malice Do´Urden ist nicht komplett aufgegangen. Es hat ein Abkömmling aus dem Haus De Vir überlebt, Alton De Vir. Nachdem alle Mitwisser ausgelöscht sind macht sich Alto mit Hilfe von Masoj Hu´nett dem ehemaligen Gehilfen des gesichtslosen Meisters welcher von Masoj getötet wurde, an einen Racheplan und schreckt auch nicht davor zurück sich selbst zu entstellen um sich an die Stelle des gesichtslosen Meisters zu setzen. Und er hat mächtige Verbündete die sich seiner bedienen, wie bei den Dunkelelfen üblich.

Drizzt ist unterdessen, durch eine brutale und gnadenlose Erziehung, zu einem vorzeigbaren Dunkelelf heran gewachsen und macht seiner Familie alle Ehre. Er hat von Waffenmeister Zaknafein alle notwendigen Kampftechniken bis zur Perfektion erlernt und beherrscht noch mehr als das. Doch ist seine Ergebenheit gegenüber allem was die Dunkelelfen als gut erachten nicht mehr so fest und unerschütterlich wie vorher und Zweifel machen sich in Drizzt breit. Und Drizzt lernt das er sich nur auf sich selbst verlassen kann, doch bekommt er einen magischen Gefährten dem er vertrauen kann.

Die Gesellschaft der Dunkelelfen, unter der Gottheit der Spinnenkönigin, stößt jeden Fan von Fantasy erst einmal ab und hat nicht viel zu tun mit den Elfen die man so kennt. Nichts gutes ist in den Seelen und Köpfen dieser unterirdischen Wesen zu finden. Sie kennen Loyalität nur zu sich selbst und wenn sie an ein Haus gezwungen wird. Milde und Gnade sind diesem Volk fremd, das sich im Kampf um Macht selbst immer mehr ausrottet. Und in diese feindlichen Umwelt muss Drizzt weiter seinen eher ungewöhnlichen Weg gehen auf welchem er Wesen trifft welche ihm die Augen öffnen und ihm zeigen das nichts so ist wie man es ihm vorgegaukelt hat.

Tobias Meister kann wieder als Drizzt begeistern. Er bringt die sich langsam entwickelnde innere Zerrissenheit des Dunkelelfen gut zur Geltung und macht den Charakter immer sympathischer in seiner weiteren Entwicklung. Michael Prelle, als „Zaknafein Do´Urden“, darf den leidenden Vater von Drizzt seine Stimme geben und erledigt diese Aufgabe auch zu voller Zufriedenheit zumindest dieses Hörers hier. Wenn der Charakter „Malice Do´urden“ mit der Bezeichnung Mutter tituliert wird, so ist dies schwer zu glauben. Elga Schütz spielt diesen Charakter so kalt und gnadenlos aus, das sich eine Assoziation mit einer wirklich mütterlichen Erscheinung nicht abwegiger sein könnte. Auch Peter Woy, als von Rache getriebener Alton De Vir, zeigt was er stimmlich zu bieten hat und dies ist eine Menge. Er beherrscht die Figur akustisch perfekt und lebt die emotionalen Ausbrüche des Charakters regelrecht aus. Ebenso wie Martin Sabel, als sein verbündeter Masoj Hu´nett, die Hinterlist in Person so anschaulich intoniert das man ihm den Intriganten auch abnimmt.

Die Inszenierung ist, wie gehabt, sehr bombastisch und schafft die Atmosphäre der dunklen Geschichte sehr gut in das Ohr des geneigten Fantasy-Hörers. Die Musik ist nicht zu aufdringlich und die Sounds legen sich passend unter die Stimmen ohne zu dominant zu erscheinen.

Handlung und Wandlung gehen in unvermindertem Tempo weiter…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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