13 – Das Vermächtnis

Drizzt-13Drizzt Do’Urden und seine Freunde haben ihr Ziel erreicht: Mithril-Halle ist wieder von den Zwergen bewohnt, und Bruenor sitzt auf seinem abgestammten Thron. Als sich die Nachricht von Eindringlingen in den untersten Tunneln verbreitet, sind die Freunde zunächst erfreut über das bevorstehende Abenteuer. Doch schon bald bekommt die Unternehmung ein düsteres Gesicht, denn alte Feinde lauern in den ungezähmten Tiefen. Sie haben den Gefährten Rache auf immer geschworen…

TrennstrichWenn man der Familie Do’Urden eines nachsagen kann, so ist es die Beharrlichkeit der weiblichen Mitglieder sich mit Macht und Ruhm zu umgeben. Und so ist auch Vierna Do’Urden diesen Gelüsten mehr als zugetan. Die wohl letzte noch lebende Schwester von Drizzt möchte gerne das die Spinnengöttin der Dunkelelfen sie wieder „lieb“ hat und tut nun alles um sie gnädig zu stimmen und die in Ungnade gefallene Sippe der Do’Urden zu rehabilitieren. Auch Drizzt Bruder Dinin soll eine Rolle in diesem Machtspiel haben, wenn er auch nur als Unterelf gesehen wird da die Männer der Dunkelelfen eh nur zur Vermehrung und zum Kampf taugen – in den Augen der körperlich größeren Elfenfrauen.

Und auch im näheren Umfeld von Drizzt ist nicht immer eitel Sonnenschein. Die Hochzeit seiner Freunde Catti-Brie und Wulfgar wird vom Auftauchen Regis überschattet. Der Halbling scheint ein Geheimnis mit sich zu führen und dieses soll sich Drizzt noch als Kopfzerbrechen präsentieren.

Und hier schlägt es wieder unbarmherzig zu: Das Gesetz der Serie. Die Handlung, von R.A. Salvatore erdacht, geht auf Nummer sicher und bedient sich Dingen welche schon mehr als einmal innerhalb der Abenteuer des Dunkelelfen genutzt wurden. Seine Familie macht erneut Jagd auf Drizzt und erneut muss er sich unterirdisch der Bedrohung durch die Frauenschaft der Do’Urden stellen. Die Einzelheiten wurden ein wenig modifiziert und der Gegner „verändert“ sich ein wenig – bedingt durch Wahnsinn und Mutation. Doch im Grundzug ist es das selbe Spiel wie vorher auch.

Da ich die Bücher nicht kenne gehe ich davon aus das Lausch hier den größeren Augenmerk auf die Verbündeten von Drizzt gelegt hat um die wiederkehrende „Machen wir Drizzt tot, Dunkelelfen!“-Handlung zu dominant werden zu lassen. Die Verknüpfung beider Handlungsstränge – die der Familie Do’Urden und die der Hochzeitsprobleme um Catti-Brie und Wulfgar – wurden so gut zusammengeführt das die Wiederholungen, ja selbst im gesagten der Drow-Frauen, nicht so störend wirken wie ich befürchtet hatte.

Neuheiten um die Drow gibt es nicht zu entdecken und die Dunkelelfen outen sich hier eigentlich als recht simple Gemüter, welche nur durch wenige, dümmliche Machtmotivationen bewegt werden – ganz im Gegensatz zu Drizzt.

Der Inszenierung geht auch zum dreizehnten Mal zu Sache wie der Zwerg an den Goblin. Da wird mit nichts gespart und die, wenn auch nur gnädigerweise recht kurze, Schlachtszene ist genau so intensiv wie die Suche nach den unsichtbaren Widersachern Drizzt in der Unterwelt von Mithril-Halle oder die Probleme der Verbündeten untereinander.

Mag es an der Rolle der „Vierna Do’Urden“ gelegen haben, oder am Umstand das dieser Aspekt der Drizztjagd mir langsam zu oft genutzt wird, so erschien mir die Leistung von Beate Kopyto doch streckenweise ein wenig seltsam. Die Drow erhielt von ihr in gewissen Passagen einen Akzent der irgendwie nicht richtig passen wollte. Man könnte es als Interpretation der geistigen Verwirrtheit des Charakters auslegen, doch gab es sogar ein paar Momente in denen ich überlegen musste was sie denn nun aussagen wolle.

Tobias Meister, Jürgen Holdorf, Bernd Hölscher, Annabelle Krieg, Uwe Hügle und auch der Rest der Sprecher sind wieder das was sie auch in der letzten Folge der Serie waren: In ihrem Charakter akustisch und lebendig zuhause.

Nun noch die Begründung warum 5 Sterne und nicht weniger. Selbst die erneute Wiederholung des „Drow-jagen-wieder-einmal-Drizzt“-Aspektes kann die ganze Sache nicht in der Qualität nach unten ziehen. Das dem Autor nicht mehr viel eingefallen zu sein scheint ist auf die Hörspielumsetzung nicht übertragbar. Hier ist alles wie gewohnt perfekte Fantasyunterhaltung auf hohem Akustikniveau….Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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