28 – Der Mann in der Menge

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Leonie ist vor den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit nach New York geflohen. Verzweifelt irrt sie durch die Straßen. Ein Mann in der Menge ist der rettende Anker. Aber nur scheinbar.

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Leonie hat sich von Poe getrennt. Von den Geistern ihrer Vergangenheit eingeholt versucht sie diese so weit wie möglich von Poe fern zu halten. Doch kann sie ihren Verfolger nicht ausmachen oder gar abschütteln. Sie beschließt in der Großstadt New York unter zu tauchen und unsichtbar zu werden. Sie folgt einem Mann aus einer Menschenmenge doch ist dies der direkte Weg in ihr Verderben.

Die Geschichte wendet sich Leonie diesmal komplett alleine zu. Es ist nicht das erste Mal das die beiden Hauptakteure sich getrennt haben und die Geschichten parallel zueinander erzählt werden. Zuerst kommt die ganze Story nur sehr schwer in Gang. Die Verfolgung zwischen Leonie und dem Mann aus der Menge mutet etwas seltsam an, da ich mir nicht vorstellen konnte das man jemanden über Stunden hinweg verfolgen kann, zu Fuß, ohne das es dem Verfolgten auffallen würde. So ist die Auflösung dann auch wenig überraschend, aber die daraus resultierenden Aktionen und Geschehnisse um so mehr.

Die Autoren spielen hier mit ein paar Klischees, oder besser mit geflügelten Worten oder Metaphern, je nachdem wie man es bezeichnen möchte. So wird Leonie nicht nur mit einem Vogel im Käfig konfrontiert, sie wird auch zu einem solchen. Die Atmosphäre und der Reiz des Hörspiel entfalten sich erst völlig nach den Hälfte der Spielzeit um sich dann jedoch in teilweise ungeahnten Bahnen zu bewegen. Auch macht die Inszenierung zuerst den Eindruck einer inszenierten Lesung denn eines Hörspiels, da Iris Berben den Löwenanteil der Geschichte zuerst alleine bestreitet.

Man vermisst im neuen Storyarc etwas das Tempo der vorherigen Folgen. Die neue Bedrohung bekommt hier zwar Gesicht und Namen, doch ist noch nicht so ganz klar was das Ganze wirklich bedeuten soll und inwiefern sich diese Bedrohung wirklich auf Poe und Leonie auswirken wird.

Nicht ganz so bedrückend und rasant wie gehofft, wenn auch mit sehr unerwartetem Ende…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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