05 – Die Prophezeiung

Leon-Kramer-05Ein Gasanschlag im Kölner Dom versetzt die ganze Stadt in Angst und Schrecken. BKA-Ermittler Leon Kramer nimmt sich des Falles an und kommt einer mysteriösen Sekte auf die Spur, deren Ziel der Untergang der gesamten Menschheit ist. Die Jagd nach den Drahtziehern wird für ihn zu einem Kampf auf Leben und Tod.

TrennstrichVor langer Zeit habe ich mir Folge Eins und Zwei von „Leon Kramer“ einmal angehört, kann mich aber kaum noch daran erinnern was dort geschehen ist. Folge Drei und Vier habe ich verpasst, Also ging ich recht unvoreingenommen an diese fünfte Folge heran.

Zu Anfangs wird der Tod von Jemandem betrauert der Kramers „Liebe des Lebens“ gewesen sein soll. Da im weiteren Verlauf des Hörspiels nicht im wesentlichen näher darauf eingegangen wird, vermutete ich das es der Charakter gewesen ist den Andrea Suwa in den Folgen die ich gehört habe gesprochen hatte. Wenn ich mich auch nicht an viel aus diesen ersten beiden Episoden erinnern kann, so weiß ich doch noch das ich ihr Spiel als extrem tot und hölzern empfunden habe. Also war ich auch nicht sonderlich enttäuscht das sie nicht mehr mit von der Partie war.

Harloff, Draeger, Halver, von der Meeden und Missler machen ihren Sprecherjob so wie ich es erwartet hatte – gut und überzeugend. Doch da sind noch ein paar Sprecher mehr, und die meisten haben mir absolut nicht gefallen. Stefan Weinert, in der Rolle des „Behrend“, wirkt recht staksig und unmotiviert. Seine Sprechweise kam mir sehr abgehackt vor und ich hatte das Gefühl er habe sich nicht so recht getraut drauf los zu sprechen – das wirkte alles sehr unterdrückt und fast „schüchtern“. Kerstin Linnartz ist sicher namentlich recht bekannt, doch hat sich ihre Sprecherleistung seit dem ersten Teil des „5ten Gebot“ irgendwie nicht verändert. Sie kam mir etwas verloren vor, zwischen den anderen Akteuren. Das sind nur die zwei Beispiele welche mir am meisten aufgefallen sind.

Der Geschichte ist leicht zu folgen. Hatte ich zuerst Befürchtungen das ich Schwierigkeiten hätte alles zu verstehen und das die ganze Sache komplexer und undurchsichtiger angelegt wäre, so waren diese jedoch nach knapp einem Drittel des Hörspiels ausgeräumt. Das meiste was vorher passiert ist wird, mehr oder weniger, in die Geschichte mit eingeflochten und man bekommt zu hören was man unbedingt wissen sollte um am Ball bleiben zu können.

Was mir ein wenig fehlte war die Dramatik in den Szenen die eigentlich die Action transportieren sollten. Zwar wurden die jeweiligen Erzählertexte von Fabian Harloff recht dramatisch eingesprochen, doch hatte ich stets irgendwie das Gefühl das sei eher eine Nebensache, was da im Moment abging. Die Maschinenpistolen, welche sogar mit Typenbezeichnung erwähnt wurden, hämmerten durch die Gegend, die Leute starben, die Helden mußten fliehen – aber es erschien wie eine Nebensache. Keine bombastisch reißerische Musik oder gar hektische Geräuschuntermalung – nichts – alles eher sachlich abgehandelt.

Die ganze Inszenierung machte auf mich einen eher unterkühlten und sachlichen Eindruck. Wobei das die Story an sich absolut nicht erfordert hätte. Es waren genug Momente vorhanden in denen man sicherlich mehr „Gefühl“, Spannung und Action hätte hinein legen können. Dramatische Momente gab es genug, doch empfand ich sie eher wie eine Art Dokumentation, denn wie ein Hörspiel das mich mitreißen soll und von dem ich „hörtechnisch überwältig“ werden will.

Da jetzt ein paar Sterne zu vergeben ist schwer. Die Geschichte ist klassisch und auch so interessant das man daraus noch viele Folgen spinnen könnte. Die Sprecherleistungen der meisten Akteure ist fabelhaft, wie oben schon erwähnt, auch wenn der Rest den Gesamtdurchschnitt etwas nach unten zerrt. Doch ist mir die ganze Umsetzung zu kalt und distanziert geraten als das ich mich wirklich berührt oder bewegt gefühlt hätte. Doch empfand ich diese Folge als besser – soweit ich den Rest in Erinnerung habe. Da ich auch noch eine Menge an Möglichkeiten sehe die ganze Sache mit mehr „Schmackes“ anzugehen, die Story gibt eine Menge her auch wenn ich mich wiederhole – möchte ich eher nach oben als nach unten werten…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
Letzte Artikel von Thomas Rippert (Alle anzeigen)