35 – Das Haus der Seele

Gabriel-Burns-35Er lag unter herabgestürztem Schutt begraben. Regen drang durch das Loch im Dach. Und schwemmte das Blut von seiner Stirn. Das Tal hatte sich geöffnet! Die Schächte offenbarten vertikal abfallende Tunnelwände, in deren Flanken hunderte von Grabmälern eingelassen waren. Der Fahle Ort strebte seiner Erfüllung entgegen. Jangal Mandir ertrank im Tosen des Monsuns. Die Zerstörungskraft von tausend Sonnen, gebündelt in einem menschlichen Herz. Umgeben von der Allgegenwart des Alten Feindes. Gabriel erhob sich unter den Seinen. Er war frei. Hier … auf der Anderen Seite …

TrennstrichAuch wenn man der Story nicht wirklich sofort wieder folgen kann, wie sollte es anders sein, so ist diese Folge doch mit etwas gesegnet das ich bei GB schon länger nicht mehr gefunden habe: Sie schafft es das Interesse für die Serie wieder zu wecken.

Die erste Hälfte plätschert wie das ewige „Wir wollen ja weiter kommen in der Geschichte, machen das aber nicht“-Getue. Nach Folge 30 hat sich ja in dieser Hinsicht schon einiges zum positiven geändert und hier bemerkt man den Willen zum „Ende“ noch mehr als sonst. Endlich wird Burns selber wieder weiter ins Spiel geworfen und die Burnssurrogate treten eine längere Reise an, die ich mir für sie erhofft hatte. Der Erzähler greift in das Geschehen ein und er verrät sogar wer/was er ist.

Endlich bewegt sich alles in die von vielen gewünschte Richtung. Nicht mehr nur Ekeleffekte beherrschen da Bild, es wird mit reinrassiger Mystery gespielt, ohne dazu zu viele menschliche Komponenten mit irgendwelchen Dingen zu traktieren und darin herum zu matschen. Die Atmosphäre stimmt nach der ersten Hälfte der Spielzeit wieder mit der der Anfänge überein und es werden Dinge ausgegraben, welche man nach dem „Experiment Stille“ schon für verschollen und vergessen gehalten hatte.

Die Inszenierung ist, wie gewohnt, perfekt und auch die Sprecher leisten wieder vollen Einsatz. Dies muss ich allerdings auch auf die zweite Hälfte der Spielzeit beschränken, da zuerst wieder nur gelitten und gepresst gesprochen wird. Trotz 10 Sprecher, wobei ich Jürgen Kluckert jetzt einfach mal als aktive Handlungsperson mit einbeziehen möchte, wird diese Folge von Ernst Meinke und Bernd Vollbrecht dominiert. Letzterer hat endlich die Chance dem Jammerlappen Steven den Rücken zu kehren und kraftvoller als bisher zu spielen. Bianca Krahls Leistung ist gut, doch zu Anfangs klingt sie eher als Habe Joyce Verstopfung und nicht wie die toughe Agentin die man gewohnt ist. Gleiches gilt für Björn Schalla und seinen Larry Kramer, welcher immer mehr an die Jammerstelle von Steven Burns zu rutschen scheint.

Auch wenn mich nur die Hälfte wirklich begeistern konnte, so tat sie dies doch mit voller Wucht…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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