07 – Die Bestien aus dem Todesmoor

Geister-Schocker-07James Parr fiel zu Boden. Ein heftiger Schmerz durchzuckte seinen Körper. Aus dem Augenwinkel sah er den kräftigen, mit Narben übersäten Mann auf sich zukommen, seine riesige Hand zum vernichtenden Schlag erhoben. Da ertönte eine markerschütternde Stimme. „Halt! Er ist einer von uns!“. Parr erkannte eine uralte, abstoßend hässliche Frau, vor der die anderen Gestalten ehrfurchtsvoll zurückwichen. Mit zitternder Stimme sprach er das Wesen aus dem Moor an: „Ich brauche eure Hilfe.“ Die Alte lachte schallend. „Bist Du dir über die Konsequenzen im Klaren, James Parr?“. Er schluckte. „Ja! Ihr wollt meine Seele.“ Mit einem diabolischen Grinsen auf den Lippen erwiderte sie: „So ist es.“

TrennstrichNicht alles was sich vor über 30 Jahren gut lesen lies lässt sich auch problemlos in die heutige Zeit transportieren. So ist diese Geschichte von Altmeister Fritz „A.F Morland“ Tenkrat leider nicht davor gefeit ein wenig mehr in die Gefilde des Trash abzugleiten als man es vermutet hat. Doch was erwartet man von einer Anthologieserie die sich auf die Fahnen geschrieben hat die alten Gruselheftromanklassiker zu vertonen? Eben genau das was man auch hier geboten bekommt: Grusel-Trash.

Die Geschichte beginnt eigentlich am Ende der Handlung und erst nach ein paar Minuten wird klar um was es hier überhaupt geht: um Rache. Diese Rache wird jedoch nicht von einem normalen Menschen ausgeführt, wäre ja sonst kein Grusel, sondern von einem Rudel Geisterwesen die einem Menschen zur Rache verhelfen. Doch ist deren Hilfe, wie man sich denken kann, nicht ohne Probleme und mit einem großen Preis verbunden. Auch helfen sie nur ihresgleichen und so muss der Mensch erst einmal eine Tat begehen die ihn würdig macht sich an die Todesmoorbestien zwecks Hilfe zu wenden.

Alles in allem konnte mich die Geschichte nicht wirklich so begeistern wie ihre beiden Vorgänger, doch ist die Umsetzung gut gelungen. Die Rollen wurden wieder mit vielen bunten Namen und Stimmen besetzt , was sich positiv auf das Gesamtbild auswirkt. Martin Armknecht legt den guten „James Parr“ glaubhaft auf das Parkett und die immer weiter um sich greifende Gefühlsarmut der Rolle ist ebenfalls gut zu erkennen. Bert Stevens ist ebenfalls zu hören und scheint so langsam auf die Rollen des miesen Bösewichts festgelegt zu werden, welcher er mit einer Menge Spielfreude belebt. Außerdem wären da noch „Ex-Suko“ Peter Niemeyer, Walter Gontermann, Karlheiz Tafel, Jo Weil, Schauspiellegende Claus Wilke und Nicole Engeln. Profis, also alles top.

Die Geräuschkulisse und die Musik reißen ein weiteres Stück aus der recht dürftigen Geschichte heraus. Die Atmosphäre ist stets ansprechend und intensiv aufgesetzt und lenkt dadurch auch streckenweise von Unstimmigkeiten im Script ab.

Maue Geschichte, gut umgesetzt. Sicher nicht nur für Fans der Serie eine hinhören wert, denn an sich wird hier mal andere Kost geboten als nur die übliche Abstecherei…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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