03 – Dr. Satanos

John Sinclair Classics 03„Da war ein Kopf! Ein Männerkopf! Abgetrennt!“ Alwine Jackson zitterte vor Angst. Was sie dem Konstabler erzählte, klang wie eine Fantasterei. Aber Alwine Jackson hatte sich das Schreckliche nicht eingebildet. Sie hatte den Kopf selbst gesehen, und sie wußte genau: Wer auch immer diese schreckliche Tat begangen hatte, mußte mit dem Teufel im Bunde stehen. Für Alwine gab es keinen Zweifel. Dr. Satanos hatte wieder zugeschlagen! Und er würde auch sie holen. Vielleicht noch in dieser Nacht!

TrennstrichAm 08.01.1974 erschien mit der Nummer 17 des Gespenster-Krimi-Heftromans das dritte Abenteuer des Scotland Yard Inspectors John Sinclair.

Zur damaligen Zeit mag sicher die Vorstellung von Köpfen, welche weiter eine Eigenleben besaßen, die auf andere Körper verpflanzt wurden ungeheuren Grusel ausgelöst haben, doch leider ist dies heute nicht wirklich mehr der Fall. So passt es auch zum Konzept der 200er Serie das nicht wirklich Gruselstimmung erzeugt werden muss, sondern das es fast schon vollkommen ausreicht eine Art übersinnlichen Thriller als Hörspiel abzuliefern.

Dies geschieht jedoch mit der üblichen Bravour und viel Liebe für effekthaschende Detail. Ein paar neue Soundfetzen fielen mir auf, welche hintergründig bereits die ersten Szenen mit untermalten. Zwar nur synthetisches Geblubbere oder Geknarze, doch so „neu“ das sie sofort aus dem gewohnten Soundarchiv der bisherigen Serie(n) heraus stachen.

Die Geschichte ist Trash und die Sprecher, welche darin agieren, versuche auch gar nicht erst das zu beschönigen. Die Nebenrollen sind skurril und werden auch so ausgelebt. Frank Glaubrecht, als JS, will mir immer noch nicht so recht als jüngerer John ins Ohr passen, denn er lässt nach wie vor Saft und Kraft recht hörbar vermissen. Weiteres Downlow war die Darstellung von Alexandra Lange als „Mary Brown“. Die Frau des Kostablers „Jeff Brown“, welcher hervorragend von Peter Flechtner gespielt wird, soll(te) im gleichen Alter wie ihr Mann sein – also so um die 40 – und sollte sich dann auch eigentlich so anhören. Doch leider klingt Frau Lange hier eher nach der akustischen Mutter des Konstablers, denn sie spricht verwaschen, kraftlos und ihr Timbre wirkt ebenfalls eher „alt“ – was ihrem realen Alter auch naturgemäß entspricht.

Der Rest ist Hörspielsprechergeschichte: Jürgen Thorman geht hervorragend in der Rolle des wahnsinnigen „Dr. Satanos“ auf, Erst August Schepmann kann als kauziger „Skipper“ überzeugen, Till hagen spricht sogar einen „jungen“ Marvin Mondo und der Rest ist ebenfalls in den zugeteilten Rollen glaubhaft. Wolfgang Pampel macht als Erzähler ein so gute Figur das ich mir wünschen würde ihn für diese Serie bei zu behalten und nicht Joachim Kerzel später nach zu senden.

Eine Story die nicht wirklich gruselig ist, einen groben Ausrutscher bei den Sprechern und immer noch ein John Sinclair der für mich zu alt klingt…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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