03 – Gregor und der Spiegel der Wahrheit

Gregor-03Gregor ist in großer Sorge. Warum hört er nichts von seinen Freunden aus dem Unterland? Als er erfährt, dass die Pest ausgebrochen ist, kehrt er in die Tiefe zurück, denn nur er kann das Heilmittel finden, von dem die Prophezeiung spricht. Die Suche führt ihn, seine kleine Schwester Boots und die Gefährten mitten in einen unheimlichen Dschungel, in dem nicht nur lebendige Pflanzen auf sie lauern.

TrennstrichWer dachte das Gregors zweite Exkursion ins Unterland schon düsterer ausgefallen ist, der wird mit dieser Reise eines besseren belehrt. Gregors Familie, und im besonderen seine Mutter, wird diesmal mit dem Leben bedroht, durch die Pest. Die Unterländer müssen sich Gregors Hilfe mit recht ungewöhnlichen und ruppigen Mitteln versichern und sie zeigen das sie nicht zimperlich sind, wenn es um die Durchsetzung ihrer Interessen geht.

Suzanne Collins greift hier das Thema „Der Mensch ist nicht von Grund auf Gut“ auf und variiert es in Gregors Welt hinein, oder besser in die der Unterländer. Ob der Zweck in jedem Fall die Mittel heiligt ist hier die Frage. Gregor wird wiederum mit menschlichen Regungen konfrontiert, die er bisher noch nicht kannte. Es reicht von der Selbstaufgabe bis hin zur Machtbesessenheit. Auch werden die Umstände des Hasses zwischen den Völkern der Ratten und der Unterländer ein wenig mehr beleuchtet und man versteht gewisse Verhaltensmuster diverser Charaktere besser als vorher.

Die ganze Sache kommt schwer in die Gänge. Am Anfang der ersten CD hat man das Gefühl das Matthias Haase seinen Erzählerpart kurz nach einer Erkältung begonnen habe. Er versucht so zu lesen wie bisher auch, aber irgendwie klingt er sehr nasal und ist teilweise etwas schlecht zu verstehen. Auch sind die ersten Takes von Gregor-Sprecher Tobias Klausmann verzerrt zu hören. Er war bei diesen Aufnahmen wohl mitten im Stimmbruch, wie es den Anschein hat, und die ersten Takes erscheinen künstlich „höher“ gelegt worden zu sein.

Doch nach und nach entwickelt sich das Abenteuer noch zu einer recht unterhaltsamen Reise welche aber leider nicht an die beiden vorherigen heran reichen kann. Der Zauber des Anfangs ist fast gänzlich erloschen und Gregor muss Dinge tun die ein Elfjähriger eigentlich nicht tun sollte. Gregors Welt wird zusehends mehr auseinander gerissen und das Ende ist noch offener als es am Anfang schien. Sprechertechnisch und von der restlichen Umsetzung her perfekt, läst die Romanvorlage doch ein wenig zu wünschen übrig…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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