42 – Der Sandmann

Gruselkabinett-42Der Student Nathanael leidet seit seiner Kindheit unter einem schrecklichen Erlebnis, das der Familie den Vater entriss. Die Märchengestalt des Sandmanns ist für ihn daher die Ausgeburt eines schrecklichen Albtraums, die ihn in immer neuen Gestalten heimzusuchen scheint und neues Unheil stiftet…

TrennstrichMeisterwerke der Schauerromantik müssen nicht immer einen Gruselfaktor enthalten, so mag man meinen, doch ein wenig übernatürlichen möchte man doch geboten bekommen. Beim „Sandmann“ ist das wohl der Fall, doch ist die Geschichte an sich erneut nicht dazu geeignet Schauer des angenehmen Entsetzens über den Rücken des Zuhörers zu jagen.

Die Vorbereitung zum „Entstehen“ des Sandmanns sind sehr ausführlich geschildert, muteten für mich aber eher wie eine mit zu viel Patina besetzte Kindergeschichte aus alten Tagen an, der nichts phantastisches anhaftet. Auch der weitere Verlauf war nicht wirklich dazu geeignet sich mit Grusel zu bedecken.

Bei dieser Reihe ist es für mich, so muss ich gestehen, eher der Umstand der stets bis auf das kleinste Detail ausgetüftelten Inszenierung, welche mich dazu bringt jede Folge mehrfach zu hören. Vom rascheln eines Kleidungsstücks bis hin zum Vogel der bei offenem Fenster irgendwo im Hintergrund singt ist alles vertreten und die Qualität dieser Umsetzung lässt auch nicht nach.

Zusätzlich getragen wird die recht maue Story von der perfekten Auswahl der Stimmen für jede Rolle. Hasso Zorn ist als Erzähler ein wahre Ohrenweide. Er schafft die leichten Momente genau so wie die schwereren mit Leichtigkeit und verströmt eine Art von lächeln mit jeder Silbe. Marius Claren – als leidender „Nathanael“, Henri Färber – als leidender junger „Nathanael“ und der Rest der Stimme, wie Norbert Langer, Roland Hemmo, Wilfried Herbst oder Polona Olszak als „Olimpia“ – jede Besetzung sitzt.

So sei zu Folge 42 angemerkt das auch hier nicht wirklich der Grusel die Stimmung ausmacht, sondern eher die Umsetzung…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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