02 – Die besten Fälle

02Ob es sich um einen Verdächtigen in den eigenen Reihen oder um den scheinbaren Selbstmord eines Rentners handelt: Martin Beck und sein Kollege Gunvald Larsson ermitteln auch in dieser Hörspieledition vorurteilsfrei, unorthodox und scharfsinnig.

TrennstrichDie zweite Box beinhaltet vier weitere Fälle um den recht humorlosen Kommissar aus Stockholm.

In „Die Tote aus dem Götakanal“ (WDR, 1978) sieht sich Beck mit einer Frauenleichen konfrontiert deren Identifikation unmöglich zu sein scheint. Je mehr sich das Team um Beck darin versteigt die Hintergründe dieses offensichtlichen Mordes zu klären, desto mehr verlaufen alle Spuren und Hinweise im Sande. Erst ein Indiz aus dem Ausland scheint Licht in das Dunkle zu bringen.

Fall Zwei, „Der Mann, der sich in Luft auflöste“ (HR/SWR, 1980), befördert Beck nach Ungarn, um dort das Verschwinden eines Journalisten aufzuklären. Dies bereite ihm recht ansehnliche Probleme, da sich der „eiserne Vorhang“ zu dieser Zeit noch recht fest geschlossen hatte.

Im dritten Fall, „Das Ekel aus Säffle“ (WDR/SWR 1979), wird ein unangenehmer Zeitgenosse aus den Reihen der pensionierten Polizei ins Jenseits befördert. Doch scheint hinter dem vermeintlichen Racheakt mehr zu stecken, als man Anfangs vermutet und die Ganze Sache beginnt immer größere Kreise zu ziehen.

Fall Vier, „Verschlossen und verriegelt“ (WDR/SWR 1979), beschert Martin Beck eine Leiche, welche bereits 10 Wochen vor der Ermittlungsaufnahme durch Beck Selbstmord begangen haben soll. Zuerst geht Beck recht lieblos an die ganze Sache heran, da er ein längere Zwangspause im Dienst auf sich nehmen musste, doch die Schlamperei der bisherigen Beamten in diesem Fall macht Beck stutzig.

In drei von vier Fällen ( 1, 3 & 4) ist wieder Charles Wirths als Martin Beck zu hören. Und auch in den neuen vier Fällen haben sich die Macher atmosphärisch sehr dicht an die gedruckten Vorlagen gehalten. In einer spartanisch mit Musik und Geräuschen ausgestatteten Kulisse bewegen sich Sprecher wie Joachim Nottke, Christian Brückner, Dieter Eppler, Ernst Jacobi, Arnold Marquis, Sabine Postel, Matthias Ponnier, Henning Venske, Komiker Mircea Krishan, Horst Frank, Herbert Fleischmann, Eva Pflug, Jürgen Scheller, Gert Haucke, Mogens von Gadow und viele andere mit regiegeführter Leichtigkeit durch das skandinavisch unterkühlte Szenario.

Auch hier wird den Freunden von britisch angenehmer Ermittlungsarbeit nicht geboten, das sie begeistern könnte. Realismus ist Trumpf und die ganzen Szenerien scheinen teilweise wie aus dem gerade eben verfassten Polizeibericht zu stammen.

Nichts für zwischendurch und nichts für Leute mit Hang zu Happy End…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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