10 – Ein Heim für HaJo

Kommissar-Dobranski-10Ein seit Monaten vermisster Ex-Knasti taucht unter grausigen Umständen wieder auf: Seine Leiche wird zerstückelt in einem See entdeckt. Verdächtige gibt es viele, aber kein schlüssiges Motiv. Dobranski ist ratlos. Außerdem nervt ihn mal wieder der Neue seiner Ex-Frau! Erst als ein zweiter Knasti verschwindet und Kommissar Hansen als anonymer Ermittler in den Bau geschleust wird, lichtet sich das Dunkel… Auf Dobranski wartet eine DICKE Überraschung!

TrennstrichAuch im zweiten neuen Fall des härtesten Polizisten Deutschlands hat es ein paar kleine, aber dennoch merkbare, Veränderungen gegeben. Die Story ist, nach der etwas leichteren Gangart von Folge 9, wieder zu alten Gefilden zurück gekehrt. Mit Brutalitäten wird nicht gespart und die Ausübung von Gewalt wird wieder mehrfach sehr ausführlich geschildert.

Auch ist Dobranski wieder ganz der Alte. Nach einem One-Night-Stand, im betrunkenen Zustand, hat er eine Verehrerin an den Fersen die er so schnell und vor allem ohne Spuren zu hinterlassen nicht wieder los wird. Auch ist seine Ex-Frau wieder mit von der Partie, jedoch nicht ohne ihren etwas zu aufdringlichen neuen Liebhaber stets im Schlepptau zu haben. Also alles wie gehabt in Dobranski Leben. Und dazu noch ein recht netter Fall von psychopatischem Mörderwillen der Horst die Möglichkeit gibt oft und ausgiebig zu fluchen – und fertig ist die Mischung welche die Serie bisher bei ihre Hörern so beliebt machte.

Doch scheint mir das man dem guten Dobranski ein wenig die Beschneidungsschere angesetzt hat. Wo bisher bei Tötungsszenen das Blut in gurgelnden, fast nicht enden wollenden, Strömen floss, wird hier vollständig darauf verzichtet. Selbst die Abtrennung eines Körperteils geht mit einer Geräuschkulisse von statten die schon fast real anmutet. So bekommen die Szenen wesentlich mehr Brutalität verpasst als es bisher der Fall war. Die geräuschtechnische Überziehung der heftigen Gewaltakte war es, welche bisher solche Aktionen eher ins Satirische zog, statt sie real erscheinen zu lassen. So bekommt Dobranski eine etwas andere Qualität in seiner neuen Inkarnation, bei der abzuwarten ist ob sie so von der Fangemeinde auch angenommen wird.

Alle Sprecher sind voll und ganz bei der Sache und der bisher gewohnte Cast von Konrad Halver (Dobranski), Ulf-Karsten Schmidt (Hansen), Reinhilt Schneider (Dobranskis Ex-Frau) und Robert Missler (in einer Rolle, egal was auch immer) macht wie gewohnt einen guten Job. Die weiteren Rollen sind alle gut besetzt, wenn auch mit namentlich, wie auch stimmlich, unbekannten Sprechern.

Die Inszenierung ist wie gewohnt. Musik und Sounds sind ausreichend genug um aufzuzeigen das es sich um ein Hörspiel handelt, auch wenn Dobranskis Monologe immer noch recht umfangreich ausfallen. Leider kehrt man fast vollständig zum alten Dobranski zurück und die Leichtigkeit der letzten Folge, erzeugt durch den zusätzlichen Partner Cem Aslam, ist vollkommen verschwunden. Alles wirkt wieder dreckig und düster, ohne den Charme von Folge 9 aufrecht halten zu können, welcher das Zusammenspiel von Dobranski und Aslam erzeugt hatte.

Zurück zu alten Gestaden…Soundsystem-BLAU