01 – Der Panther aus der Bronx

Kommissar-X-02In New York geht die Angst um bei all jenen, die zwar wegen Notzuchtverbrechen vor Gericht gestellt werden, aber mit der Unterstützung eines gerissenen Anwalts durch die Maschen des Gesetzes schlüpfen. Vielen von ihnen hat der Freispruch nur Schlimmeres beschert. Es gibt da einen Menschen, der die Opfer der Frauenschänder rächt: Der Panther aus der Bronx. Gnadenlos schlägt er zu, benutzt immer neue Waffen. Er ist wie ein Phantom, hinterlässt keine Spuren, außer seinem Erkennungszeichen. Das ist ein blutiges Mal auf den Gesichtern seiner Opfer, das von messerscharfen Krallen herzurühren scheint. Als eine verzweifelte Mutter Jo Walker um Hilfe anfleht, kann der Privatdetektiv nicht ablehnen. Für Jo wird der Auftrag zum Alptraum.

TrennstrichDie Story ist nicht wirklich innovativ oder hält Wendungen bereit mit denen man so nicht rechnen konnte. Doch da es sich hier um eine ganz normale Crime-Pulp-Story in der Tradition der Krimis der fünfziger Jahre handelt, bekommt man auch genau das geboten. In dieser Story um Selbstjustiz sind die Charaktere so schwarz/weiss wie es eben nur geht. Die Bösen sind böse und die Guten sind gut – fertig. Selbst der selbst ernannte Richter/Henker/Vollstrecker weißt nicht unbedingt charakterlichen Tiefgang auf. Doch all das benötigt es auch nicht um zu unterhalten, denn hier werden Klischees geboten und genau das sollte man auch von so eine Produktion erwarten.

Was sich hier Hörspiel nennt ist eher eine inszenierte Lesung. Den Löwenanteil der Lesung bestreitet Robert Missler, in der Rolle des „Jo Walker“ welcher auch „Kommissar X“ genannt wird. Marianne Lund und Michael Weckler sind nur in kurzen Sätzen zu hören und geben eine vage Vorstellung von dem wie sich die Stimme anhören würde, wäre es ein Hörspiel. Die kompletten Dialog werden fast ausschließlich von Robert Missler alleine wieder gegeben. Dabei interpretiert er die Figuren nicht, sondern erzählt alles so als würde „Jo Walker“ dem Zuhörer die Geschichte erzählen – ohne Spiel in den jeweilig agierenden Personen.

Musik ist auch nur dann vorhanden wenn Kapitel getrennt werden müssen. Sie ist recht altbacken gehalten und könnte problemlos aus den Verfilmungen von „Kommissar X“ stammen.

Die Untermalung der Lesung durch einen Geräuschteppich ist jedoch perfekt. Sie ist über die komplette Spielzeit der Geschichte vorhanden und liefert so ein recht genaues Bild von der Szenerie in der Robert Missler die Geschehnisse erzählt.

Die Romanvorlage der inszenierten Lesung erschien 1988 als Nummer 1539 der Serie. Geschrieben wurde er von Wolf-Peter Ritter, welcher ihn unter dem Pseudonym „Patrick Wynes“ verfasste.

Recht unterhaltsam, doch als Lesung zu langsam. Als komplett inszeniertes Hörspiel wäre sicher mehr Tempo und Spannung drin gewesen…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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