17 & 18 – Alarm für die Erde

17+182129: Kein ruhiges Weihnachten für Commander Brandis und seine Crew. Die Evakuierungs-maßnahmen eines Gebiets von 500 km² um den Kilimandscharo in Ostafrika stellt die Logistik der Helfer bereits vor unüberwindbare Probleme. Anscheinend immun gegen die radioaktive Strahlung schießen selbsternannte Freiheitskämpfer, die »Fliegenden Löwen«, auf die Hilfstruppen. Und Ruth wartet verunglückt in einem gestrandeten Transporter bei Nairobi auf Rettung…

TrennstrichDas unsere Kinder die Altlasten unserer Zeit werden tragen müssen, sollte jedem schmerzhaft bewusst sein. Noch viel schmerzhafter wird dies jedoch Commander Mark Brandis bewusst, als die geplante „Operation Sonnenfracht“ nicht den gewünschten Erfolg bringt und sich die Lage auf der Erde immer mehr zuspitzt.

Das Atommüllager unter dem Kilimandscharo steht kurz davor einen Großteil des afrikanischen Kontinents radioaktiv zu verseuchen und die Evakuierungsmaßnahmen zeigen den Retter ihre Grenzen mehr als deutlich auf. Zu alledem stellt sich noch eine Gruppe Freiheitskämpfer den Rettungsmaßnahmen entgegen.

Nach zwei eher schwachen Folgen, in Story und Inszenierung, steht der Commander der VEGA wieder auf gewohnt anspruchsvollen Akustikbeinen. Die Story an sich gibt schon eine Menge actiongeladene Momente her, da nicht nur die Evakuierung, der drohende Atomgau und die daraus resultierenden Folgen an Brandis und Crew zerren – auch falsch verstandener Nationalismus und menschliche Arroganz und Feigheit machen dem Team, das Leben schwer.

Da werden die persönlichen Interessen eines Einzelnen immer noch in den Vordergrund geschoben und die Politik verhält sich so wie immer – gegen das Interesse der großen Masse. All dies nagt an Brandis und dessen allgegenwärtigem Gewissen. Auch wenn der innere Monolog manchmal ein wenig zu übertrieben gelitten interpretiert wird, so zeigt er doch stets die Zerrissenheit des Charakters und die Unzufriedenheit gegenüber seinen eigen Handlungen – welche teils von Emotionen und teils von latentem Gehorsam geprägt sind. Auch wen er ein Rebell ist, so vermag Brandis niemals komplett aus den Befehlsstrukturen der VEGA auszubrechen.

Michael Lott hat schon lange verstanden, dem Commander die notwendige Härte und auch Sympathie akustisch einzuhauchen und auch der Rest der Sprecherriege macht seinen Job gewohnt gut – was nicht wirklich einzeln zu erwähnen wäre – bis auf die unrühmlichen Ausnahmen Dorothea Anna Hagena und Stefan Peters. Besonderes Oliver Rohrbeck, als Reporter Walter Hildebrandt (an dem man das Alter der Originalvorlage bemerken kann) sticht aus dem Gros heraus.

Der Alarm für die Erde ist eine qualitative Rückkehr des Commanders zu alten Höhen…Soundsystem-BLAU