21 & 22 – Lautlose Bombe

21+222131: Cmdr. Brandis‘ Halbbruder Jonathan West steht unter Verdacht, mit Verbrechern zu kooperieren, die vor dem Einsatz von biologischen Kampfstoffen nicht zurückschrecken. Trotz deutlicher Indizien glaubt Mark Brandis an dessen Unschuld und versucht, den untergetauchten Mediziner zu finden, bevor der Geheimdienst ihn eliminieren kann…

TrennstrichIm Geheimdienst seiner Majestät John Harris, muss der VEGA-Commander Mark Brandis diesmal in die Welt der Geheimdiensttätigkeiten eintauchen.

Als Ruth O´Hara, die Frau von Brandis, nach dem Biss einer seltenen Ameisenart – welche in einem Biotop lebt in dem O´Hara und Brandis Urlaub machen – dem Tod recht nahe ist und in ein künstliches Koma versetzt werden muss, bricht für Brandis so einiges an Welt zusammen.

Zufälligerweise sucht zur gleichen Zeit Jonathan West, ein genialer Biologe und auch noch Brandis Halbbruder, Kontakt mit dem Commander. Terroristen trachten West, wegen einer seiner Entwicklungen, nach dem Leben und Brandis schafft es trotzdem, West zu bewegen im Fall seiner komatösen Lebensgefährtin helfend einzugreifen indem er ein „Gegenmittel“ produziert. Doch kommt alles anders als gedacht…

…denn sonst würde man nicht auf die Spielzeit einer Doppel-CD kommen.

Würde es am Anfang von Folge 22 eine kurze Zusammenfassung von Folge 21 geben, so könnte man sich „Lautlose Bombe 1“ getrost sparen, denn sie ist ausschließlich dazu gedacht die neuen Protagonisten vorzustellen und das Seelenleben des Commanders ausgiebig erneut auszuleuchten. Brandis betrinkt sich, macht Pilotenfehler und ist auch ansonsten recht angeschlagen (verständlicherweise, da Ruth ja ausgeknockt ist) – doch kennt man dies alles schon. Die wirklich interessante Handlung beginnt erst kurz vor Ende von Folge 21 und zieht sich dann über die komplette Spielzeit der Fortsetzung hin.

Zwar sterben wieder Menschen um Brandis herum, doch irgendwie leidet der Commander mehr darunter, als ich es als Zuhörer vermochte. Tote um die Story voran zu treiben, den bösen Charakteren noch mehr Profil zu verleihen und den schlussendlichen Handlungen des Commanders noch mehr menschliche Glorie zu ermöglichen, sind nicht wirklich die Opfer, welche mich als Zuhörer betroffen machen würden – auch wenn Brandis sie schwer einatmend beklagt.

Die Sprecher sind wieder genau so wie man sie erwartet: gut und lebendig am Werk. Wer die Produktion kennt, dem sollte klar sein das sich Michael Lott und Co. nicht verschlechtern werden, denn da stünden ja auch noch die Regisseure Balthasar von Weymarn und Jochim C. Redeker vor. Also einfach nur ein Calling Names, denn zu werten braucht man die Leistungen nicht – alle sind gut. Mit von der Partie sind diesmal Anke Reitzenstein, Elena Willms, Martin May und die Stammcrew Lott, Claudia Urbschat-Mingues, Gerhart Hinze, Martin Keßler, David Nathan und viele mehr.

Sicherlich ist dieser Ausflug in die Welt der Geheimdienste der Zukunft spannend und Mark Brandis macht auch eine brauchbare Figur als James Bond-Lookalike, doch die Länge der Spielzeit erfordert viel Muße um der Vorgeschichte ein wenig abgewinnen zu können.

Die ersten Folgen der Serie waren stets auf die Länge einer CD konzipiert und dies hatte auch nicht wirklich einen negativen Einfluss auf die Unterhaltung. Seit dem Wechsel ins Folgenreich ist man nun in der Lage die Bücher „artgerechter“ umzusetzen, was jedoch auch das ganzen Vorspiel eines jeden Abenteuers mit sich zieht.

Das Brandis seine Zicke Ruth abgöttisch liebt und auf dem Zahnfleisch geht wenn ihr etwas passiert, ist nun eigentlich bekannt genug und jedes erneute Durchkauen dieses Umstands erweist sich bei mir mittlerweile als sehr zähes Hörfleisch.

Deshalb diesmal auch nur 4 Schilde, denn manchmal liegt in der Kürze die Würze.

Die Inszenierung ist wieder ohne Fehl und Tadel, denn wie auch die Sprecher in ihren Rollen, so machen sich Redeker und von Weymarn nicht die Mühe, den Kritikern hier Angriffspunkte zu liefen und bleiben lieber beim gewohnt hohen Standard ihrer Produktion.

Einmal Mark Brandis geschüttelt, nicht gerührt…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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