06 – Kalter Tod

Mord-in-Serie-06Ein luxuriöses Ferienhaus in den verschneiten bayerischen Alpen. Hierher lädt der Münchener TV-Star und Playboy Alexander Degenhardt seine neueste Eroberung, das attraktive Model Cecilia, ein. Die junge Frau erwartet eine beeindruckende High-Tech-Festung, die mit einem der besten Sicherheitssysteme ausgerüstet ist, das man für Geld kaufen kann. Doch auch das sicherste Computerprogramm kann geknackt werden. Diese bittere Erkenntnis müssen Degenhardt und Cecilia bereits kurz nach Einbruch der Dunkelheit machen, als plötzlich drei bewaffnete Gestalten in das Gebäude eindringen. Während draußen ein unerbittlicher Schneesturm tobt, nimmt im Inneren ein tödliches Spiel seinen Lauf…

TrennstrichZur sechsten Folge der Thriller-Serie „Mord in Selbiger“ scheint Autor Markus Topf auf Nummer Sicher gehen zu wollen, das ja niemand auch nur im entferntesten das Ende wird voraus ahnen können.

Die Geschichte wendet sich stets so an recht ungewöhnlichen Punkten in nicht wirklich erwartete Richtungen, das man schon aufpassen muss was hier nun gerade wieder abläuft. Nichts ist so wie es scheint und jede Motivation darf gerne angezweifelt werden – ob sie diesen Zweifel nun bedient oder nicht.

Vor einer klaustrophobisch eingeschlossenen Kulisse toben sich Stimmen aus, welche jedem bekannt sein sollten, auch wenn er nur wenige Hörspiele gehört hat. Udo Schenk in wohl einer seiner besten Hörspielrollen bisher. Reent Reins, Marion von Stengel und Konrad Halver bilden das Trio Infernale der Altvorderen und Christian Stark wandelt ohnehin schon lange in den passenden Fußstapfen seines Vaters.

Tatjana Auster ist ebenfalls keine Unbekannte und einzig Linn MacKenzie wollte mir nichts sagen und auch nicht so recht in die ganze Sache hinein passen. Zwischen all den Vollblutprofis wirkt die junge Dame eher deplatziert, auch wenn sie bereits Erfahrungen in Werbung und wenigen Hörspielen hat. Zu sehr holpert ihre Performance zwischen den lebendig gespielten Restcharakteren hin und her, als das sie sich in das Bild harmonisch einfügen könnte.

Geräusche und Musik sind wie immer top, da lässt Konrad Dornfels sich nicht beirren. Auch der gute Herr Piasecki zweigt wieder wie viel er von einer packenden Inszenierung und deren Umsetzung versteht.

Zum ersten Mal werden hier Nervenkitzel, Bäumchen-wechsel-dich und Psychodrama in Reinform ineinander geklöppelt angeboten. Es war mir unmöglich mich der Faszination der Geschichte zu entziehen und mir immer wieder zugestehen zu müssen mich im weiteren Verlauf der Geschichte erneut getäuscht zu haben. In dem Moment, in dem man glaubt es laufe auf „Panic Room“ oder ähnliche Filme heraus, zeigt Markus Topf den Autorenstinkefinger und lässt alles anders enden als gedacht.

Von der Story sei nichts verraten, denn das würde den diebischen Spaß an diesem bösen Spiel verderben. Ein subjektives Willkommen zurück in der obersten Liga MiS…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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