01 – Feuer und Flamme

NYPDead-01Luke Wilcox verbrennt bei lebendigem Leib in seinem Bett. Doch eigene Fahrlässigkeit in Form einer glimmenden Zigarette scheidet aus. Wilcox war Nichtraucher. Kurze Zeit später stirbt ein weiterer Mann. Scheinbar aus dem Nichts entflammt sich sein Kopf. Die gerichtsmedizinische Abteilung des NYPD um Dr. Russel Owen steht vor einem Berg unbeantworteter Fragen. Und als wäre das nicht genug, gibt ein weiterer Todesfall Rätsel auf. Ein merkwürdiger Arbeitsunfall. Sicherlich kann ein Sturz aus großer Höhe tödlich enden. Nur – warum zeigt das Opfer dann deutliche Erstickungszeichen? Woran erstickt man im leeren Saal eines im Bau befindlichen Hotels..?

TrennstrichIch muss gestehen kein großer Fan solcher TV-Serien zu sein bei denen die Schnibbelei an Leichen die einzige Methode ist den Bösewicht zu überführen. Doch gibt es auch dort, wie eigentlich überall, eine große Ausnahme – die Serie NavyCIS.

So hatte ich mich auch sehr darauf gefreut die Hauptsynchronstimmen der ersten beiden Staffeln der Serie – Wolfgang Condrus (Jethro Gibbs), Norman Matt (Anthony DiNozzo) und Ghada Al-Akel (Caitlin Todd) – zu hören und hatte insgeheim eine hörspieltechnische Aufarbeitung des Themas, nur mit anderen Rollennamen, erhofft. Doch so etwas bekam ich hier nicht geliefert.

Alles geht eher in Richtung der üblichen CIS-Serien und die Hauptakteure sind fast alles Mediziner, welche mit Hilfe von Skalpell und DNA-Test die Dinge ins rechte Lot rücken. Die optischen Specialeffekts der TV-Tatorte werden hier mit Soundeffekten nachgeahmt und das gelingt sogar sehr gut. Wer sich also in den Schnibbelerserien gut auskennt, kann sicher feststellen wie die entsprechende Szene gerade im Kopfkino aussehen sollte.

Mir sagt das jedoch alles nicht wirklich zu, doch kommt hier der zweite positive Aspekt zum tragen um mir die ganze Sache doch noch unterhaltsam zu machen – die Charakterisierung der Rollen. Da in dieser Folge schon ein paar altbekannte Kraftausdrücke benutzt werden, kann ich mich dieser hier auch bedienen um die Rollen zu verdeutlichen. Russel Owen, gesprochen von Wolfgang Condrus, ist ein Genie auf seinem medizinischen Gebiet, jedoch menschlich ein Arschloch, wenn man nach der Beschreibung von Owens Kollegin und ehemaliger Bettgespielin Melissa Cavallero geht. Diese ist jedoch eine arbeitswütige und dominante Zicke, welche schneller mit der „Waffe“ bei der Hand ist als man „Ups“ sagen kann. Der dritte im Bunde ist Kyle Anderson und dieser geht Owen mächtig mit seiner Klugscheisserei auf die Nerven und nicht nur weil Owen findet das nur Schwule Kyle heißen sollten.

Und dieses Triumvirat an relativen Unsympathen geht nun los um für die Gerechtigkeit zu kämpfen und mysteriöse Todesfälle aufzuklären. Gerade das machte für mich den Reiz der ersten Folge aus. Die sarkastischen und zutiefst beleidigenden Kommentare von Owen, gegenüber jedem den er gerade als williges Opfer auserkoren hat, und die Reaktionen seiner Umwelt darauf sind zwar nicht wirklich lustig geraten, doch einfach nur genialer Wortwitz und in ihrer Einfachheit sehr unterhaltsam.

Neben Wolfgang Condrus, Norman Matt (Kyle Anderson) und Ghada Al-Akel (Melissa Cavallero), welche alle drei die erwartet gute und angenehme Leistung abliefern, agieren noch bekannte Stimmen wie die von Klaus D. Klebsch (diesmal ohne „ieter“), Martin Kessler, Torsten Münchow, Jo Kern, Melanie Manstein und Thomas Kästner. Besonderes Ohrenmerk sollte aber auf die kurzen Auftritte von Michael Habek und Donald Arthur gelegt werden. Beide Stimmen sind unverkennbar und gerade Donald Arthur ist viel zu selten in Hörspielen anzutreffen.

Nicht wirklich spannend geht die Geschichte ihren Weg und lebt für die Fans der CIS-Serien von der sehr interessant ausgearbeiteten Inszenierung. Für mich bestand der Reiz der ganzen Sache aus dem Zusammenspiel der Hauptcharaktere und deren recht boshaftem Umgang miteinander…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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