31 – Im Netz der Lügen

Offenbarung-23-31Ein neuer deutscher Geheimdienst treibt unkontrolliert sein Unwesen. Das Streben nach der totalen Kontrolle wird bald unsere persönliche Freiheit auslöschen. Wollen wir das allsehende Auge in der Hand von gierigen Politikern wissen, oder tun wir endlich etwas gegen den Überwachungsstaat? Tolerieren wir eine kleine Abhörmaßnahme, folgt bald darauf der große Lauschangriff. Lassen wir nicht zu, dass sie unsere Demokratie zerstören. Wir müssen handeln!

TrennstrichAuch wenn man in der vorherigen Folge über viele neue Charaktere gestolpert ist und sich erst vielleicht nicht zurecht gefunden hat, so wurde doch im Laufe der Folge klar das sich nicht wirklich alles geändert hat. Nach wie vor sind nicht alle Leute das was sie zu sein scheinen und die Fragen stapeln sich schon recht schnell wieder haushoch vor dem „neuen“ Hauptakteur Tom Baumann

Selbst wenn die besten Freunde von Tom, Florian Bogner und Pia von Boysen, ihm seine vergessene Vergangenheit erzählt haben, so sollte man doch nicht alles glauben was einem so vorgezeigt wird. Der Grundtenor der Serie war bisher immer niemandem zu trauen und alles und Jeden in Frage zu stellen. Sollte man sich daran gehalten haben, würde es mich nicht wundern wenn dies alles nur ein weitere Finte ist um den noch existierenden „Georg Brandt“ unter Druck und außer Gefecht zu setzen. Zwar wäre diese „Dallas“-Erklärung mehr als lächerlich, doch sollte man den neuen Autoren mehr als zwei Folgen die Möglichkeit geben sich zu beweisen.

„Sehn wir uns nicht in dieser Welt, so sehn wir uns in Bielefeld!“ – das fiel mir sofort ein als ich auf das Cover blickte. Tom Baumann sucht weiter nach seiner Identität, welche er fast vollständig verloren hat. Er will endlich etwas sinnvolles tun und sich an den Kosten der WG der drei Freunde finanziell beteiligen. Er versucht seine Arbeit als Rettungssanitäter wieder aufnehmen, da er Menschen helfen will.

Auch die Suche nach Toms Entführern gestaltet sich weiterhin problematisch und ohne jeden Anhaltspunkt. Tom findet eine Anstellung als Pförtner, doch sind die wirklich wichtigen Dinge und Erkenntnisse nicht dort zu finden.

Die Sprecherriege ist nach wie vor die alte. David Nathan, Dietmar Wunder und Marie Bierstedt sprechen zwar nun neue Charaktere, doch hören sie sich nach wie vor noch so an wie in den bisherigen Folgen. Helmut Krauss muss nicht mehr so viel mysteriöses Geschwafel vom Stapel lassen, da der Erzähler wesentlich realere Dinge kommentiert und erklärt als vorher.

Regina Lemnitz, Björn Schalla, Udo Schenk, Detlef Bierstedt, Tobias Klucket, Till Hagen, Arianne Borbach, und Tilo Schmitz sowie Andy Matern und Denise Gorzelanny sind in weiteren Rollen zu hören. Nicht ist wie gehabt, zumindest was die gesprochenen Personen angeht, aber die Stimmen sind weiterhin vertreut.

Nach dieser Folge machte sich bei mir immer mehr die Vermutung breit das sich die Serie wirklich komplett nur zu erfinden versucht. Kein Wort, auch nicht der geringste Hinweis, auf die vergangenen 29 Folgen und deren Ereignisse wie Protagonisten. Die Handlung ist spannend, wie auch wirklich real glaubhaft, gemacht und die Figuren wirken realer als die Abbilder welche Jan Gaspard vorher erzeugt hatte.

Die Verschwörungstheorien sind mächtig nach unten geschraubt worden, auf ein glaubhafteres und nachvollziehbareres Level. Nicht mehr ein kosmische Verschwörung, in der sich Gaspard immer mehr verrannte, bei der selbst Aliens nicht mehr weit weg gewesen wären ist passé. Der Grundtenor ist sehr bodenständig und beschränkt sich bisher auf die Tätigkeit von Agenten und den Dingen welche sie anrichten können. Politik und alles was damit verknüpft ist spielt hier eine Rolle und alles beschränkt sich noch rein auf Deutschland.

Wie ich finde ein sehr gelungener Neustart der Serie, doch läßt sich selbst nach zwei Folge noch nicht genau sagen wo die Fahrt hin gehen wird. Die „Altserie“ hatte auch so begonnen um sich dann nach wenigen Folgen ins fast schon lachhafte zu verirren.

Unterhaltsam ist es und spannend auch – man sollte nur Georg Brandt und Konsorten mal in die hinterste Ecke des Hirns verbannen und als vorläufig verstorben erachten…Soundsystem-BLAU