21 – Das Märchen des Pater Brown

Pater-Brown-21Eine Reise führt Pater Brown ins Fürstentum Heiligenwaldstein im Land der Märchen – Deutschland. Was er dort erlebt, ist jedoch wenig Märchenhaft, denn schon bald wird im Wald ein Toter gefunden. Der Tote starb durch einen Schuss. Die Frage ist allerdings, wie genau er durch diesen Schuss starb, denn sein Körper weist nicht die geringste Spur eines Einschusslochs auf.

TrennstrichNormalerweise ist es die Mischung, welche ein gutes Hörspiel ausmacht. Hier ist die Mischung recht eigenwillig und vielleicht auch gerade deshalb ein wenig interessanter als es die normalen Fälle des ermittelnden Paters sind.

Deutschland das Land der Märchen? Nicht wirklich, denn fast jedes andere Volk dieser Erde hat da älteres Potential und auch größere Mengen zu bieten. Aber dennoch verschlägt es Pater Browns Märchenprotagonisten nach Deutschland, um genau zu sein nach Heiligenwaldstein.

Die sich dort entwickelnde Geschichte ist, bis auf den „es könnte ja doch gelogen sein“-Aspekt, nicht wirklich mit nervenzerfetzender Spannung versehen. Doch ist der Pater dafür bekannt dies nicht zu liefern und sich eher in britischer Zurückhaltung zu üben, wenn es darum geht seine Fälle zu lösen.

Doch kann die akustische Umsetzung da einiges wieder gerade setzen, denn die Musikstücke und die Geräuschkulisse erwecken das konservativste Stück Deutschlands recht gut zum Leben. So wie sich viele Foreigners Deutschland vorstellen – viele kleine Holzhäuschen in bunter Bemalung mit Steinen auf den Dächern – so ist auch Heiligenwaldstein dargestellt. Nicht wirklich real, aber dennoch passend.

Pater Brown ist auch nicht mehr ganz so tot wie ich ihn bisher kannte. Volker Brandt macht eine mittlerweile sogar glaubhafte Figur und die Blattableserei der ersten paar Folgen ist nicht mehr zu bemerken. Auch Namen wie Edgar Besen – hier mal zu verstehen und nicht komplett genuschelt, Fritz von Hardenberg – Stammpersonal bei Maritim, Andreas von de Meeden – in märchenhaftem Ambiente immer zuhause und Claus Wilke machen ein gute Akustikfigur. Hans-Georg Panczak, als geläuterter Krimineller „Flambeau“ macht ebenfalls eine gute Arbeit.

Nicht wirklich weltbewegend, aber genau wie die anderen beiden Ermittlerkollegen von Martim, so bewegt sich der Pater in der Schiene der guten Unterhaltung für zwischendurch…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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