03 – Peter Lundt und der Kniefall der Königin

Peter-Lundt-03Peter Lundt kommt aus dem Urlaub ins Büro und findet einen Brief von Anna Schmidt in der Post. Zwei Ecken sind umgeknickt -das verabredete Zeichen, falls seine Assistentin in Schwierigkeiten steckt. Während Lundts Abwesenheit hat sich Anna auf eigene Faust nach London begeben, um einer adligen Freundin aus einer prekären Lage zu helfen. Dabei gerät sie selbst in den Strudel der Ereignisse. Lundt fliegt kurzerhand hinterher, um Scottland Yard seine Unterstützung anzubieten. Doch die haben nicht gerade auf die Hilfe eines blinden Detektivs gewartet! Aber wann hätte das Peter Lundt je abgehalten?

TrennstrichRule Britania. In seinem dritten Fall verschlägt es Peter Lundt in das Geburtsland der gediegene Kriminalliteratur – da Königreich England. Als er von einem Urlaub, welchen er durch die Unberechenbarkeit von Sally wieder einmal hat vorzeitig abbrechen müssen, in sein Büro zurück kehrt, finde er eine präparierten Umschlag von Anna vor. Nachdem er sich den Inhalt des Briefes hat vorlesen lassen gibt es für ihn nur ein Ziel: England. Dorthin ist Anna aufgebrochen um einer Freundin bei zu stehen welche von einem Exliebhaber mit Nachtfotos erpresst wird. Als er in England ankommt erfährt er das Anna, zusammen mit ihrer Freundin, entführt wurde. Der blinde Detektiv macht sich ans Werk um Anna zu finden.

Diesmal wird es noch ein wenig schweriger für den blinden Detektiv seinen Weg zu finden denn seine „Augen“ sind nicht bei ihm um ihm zur Seite zu stehen. Ohne Anna ist die Ermittlungsarbeit fast doppelt so schwer, muss Lundt sich doch auf die Hilfe andere Leute verlassen die er weder kennt noch sich sicher sein kann das er ihnen Vertrauen darf. So versucht er als mit allen gegebenen Mitteln seine Assistentin wieder zu finden.

Man lernt in dieser Folge der Serie ein paar neue und sehr interessante Charaktere kennen, doch auch ein alter Bekannter taucht wieder auf. Stephen Graves, ein Agent der englischen Versicherungsgesellschaft „Loyds“ welcher Peter beauftragte das „Keuchen des Karpens“ zu hören, ist eine der Anlaufstellen von Peter Lundt.

Die Geschichte ist relativ schnell erzählt und hier kommt eher das Feeling der Serie zum tragen. Wer schon eine paar Kiminalgeschichten inhaliert hat errät schnell wer der Entführer ist, denn die Hinweise sind recht einfach zu finden. Doch ist es hier eher die Suche und das umgebende Ambiente was den Hörspaß ausmacht. Wie Lundt mit der Situation umgeht ist streckenweise recht komisch und ich fragte mich ab und an ob man über die „Missgeschicke“ eines Blinden schmunzeln darf. Doch da Lundt dies selbst tut und alles mit einer gehörigen Portion beißendem Spott erträgt, denke ich das es in Ordnung ist sich über gewisse Dinge zu amüsieren.

Die Sprecher der nicht festen Rollen sind wieder einmal passend ausgewählt worden. Der Akzent der meisten Figuren, welchen diese Folge notwendig macht, wird von keinem der Sprecher überzogen dargestellt und sie klinge alle wie Briten die deutsch sprechen. Besonders Colin Solmasn, in der Rolle des Versicherungsagenten „Stephen Graves“, hat so einen einschmeichelnden Akzent das es britischer gar nicht mehr geht. Auch Clifford Wells, als „Sherlock Homes“ – ja, ohne „l“ in „Holmes“ – und Kristin Schaw-Minges können nicht nur durch den Akzent punkten. Auch wen die Charaktere der beiden diesmal getrennte Wege gehen und so die sarkastischen Interaktionen der Beiden fehlen, so wissen Elena Wilms, „Anna Schmidt“, und Mark Bremer, „Peter Lundt“, ihren Rollen genau das zu geben was sie auch in den vorherigen beiden Folgen so lebendig machte. Die Kurzauftritte von Angela Quast, „Sally Vation“ und Tetje Mierendorf,“Oliver Zornvogel“, – welcher sogar beweisen darf das er lupenreines Queens English beherrscht – runden das Bild ab.

Die „easy listening“-Jazz-Musik schafft die perfekte Atmosphäre für eine PI-Geschichte und sorgt für die nötige Coolness die Peter Lundt ja zuweilen in rauen Mengen verströmt. Die Geräuschkulisse ist überzeugend und man hat stets das Gefühl mit vor Ort zu sein. Wenn man auch den Raumklang der Stimmen etwas mehr anpassen würde, wäre die Illusion relativ perfekt.

Bisher die anspruchsvollste Folge der Serie, wenn auch mit wenig Action versehen, so kann sie durch ein gute Story und eine perfekte Inszenierung überzeugen…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
Letzte Artikel von Thomas Rippert (Alle anzeigen)