04 – Der Stierdämon

Zamorra-04Die Ereignisse spitzen sich zu – in Cluanie greift der Ssacah-Kult um sich und Nicole Duval befindet sich in der Hand Torre Gerrets! Und dann erscheint plötzlich noch ein weiteres, mächtiges Wesen, um in das Geschehen einzugreifen: Der Stierdämon.

TrennstrichErstes Finale, oder so etwas in der Art, für den Meister des Übersinnlichen. Nachdem man sich drei Folgen Zeit genommen hat die Charaktere und das Umfeld des Zamorraversums vorzustellen und dem Zuhörer die Möglichkeit zu geben sich in die neue Welt ein zu leben, endet hier der erste Vierteiler des eher fantastisch angehauchten Geisterjägers.

Ohne die Hilfe seines alten Freundes, dem Laird ap Llewellyn, muss sich Zamorra fast alleine gegen seine bisher erbittertsten Gegner, Torre Gerret und einen Dämon der es in sich hat, behaupten und die Wiedergeburt des Laird, den Sohn des Laird, schützen. Doch nicht nur diese Gegner bereiten dem Meister des Übersinnlichen Kopfschmerzen. Nicole ist in großer Gefahr und Zamorra weit weg.

Wer nun, nach den ersten drei Folgen, denken mag das er seinen Zamorra kennt, der wird hier vielleicht eines besseren belehrt. Ein neuer Spieler betritt das Spielfeld und setzt Zamorra mächtig zu. Sicher wird gerade dieser Gegner mehr nach dem Geschmack von Gruselfans sein, doch kann die Zamorra-Serie mit mehr Facetten aufwarten als dem reinen Horror. Auch bemerkt man hier die Möglichkeiten einer Heftromanserie, die in einem Hörspiel nur sehr schwer umzusetzen sind. Gerade die Wartezeit, zwischen den einzelnen Folgen, ist sicher bei solch einer Produktion das größte Problem. So genau wie man bei dieser Serie den Zuhörer an die Charaktere heran führt, benötigt es natürlich ein Menge Spielzeit und CD-Platz um dann endlich zum großen Finale zu kommen. Deshalb ist es sicherlich auch eine gute Sache diese beiden Folgen zusammen zu veröffentlichen um zu zeigen das Zamorra mehr zu bieten hat als viele sicher bisher angenommen haben.

Das Tempo hat mächtig anzogen und ein wirkliches Ende der kompletten Geschichte ist natürlich nicht in Sicht. Was hier erneut geboten wird ist weit weg von dem was viele vielleicht erwartet hatten, denen die Romane bisher unbekannt waren. Einen „Sinclair-Clon“ hat man hier nicht erschaffen, sondern eine eigenständige Gruselserie die auch ohne viel Action und Effekthagel auskommt.

Wer Sprecher wie Gerhart Hinze (Zamorra), Christine Pappert (Nicole Duval), Klaus Nägelen (Merlin), Reent Reins (Torre Gerret), Martin Sabel (Roy Thurso) oder Tetje Mierendorf (Shivery) engagiert, der kann sich sicher sein das diese Leute ihren Job wie aus dem Effeff verstehen und eine gute Sprecherleistung abliefern werden. Und genau so ist es. Wie bisher auch beleben alle Stimme die Figuren glaubhaft und diesmal konnte ich auch keinen Ausrutscher bemerken.

Auch wenn sie sich nach wie vor sehr „achtziger Jahre“ anhört, so gefällt mir die Titelmelodie immer besser. Sie passt sich gut ins Bild der restlichen Musikstücke ein und übermittelt auch das Flair der Serie, eben ein wenig „Classic“, recht gut. Die Sounds sind, wie bisher auch, sehr gut ausgewählt und die Mischung von allem ist ebenfalls ansprechend gelungen. Keine der Stimmen versinkt im Klangteppich und alles ist klar und deutlich voneinander getrennt.

Ein Ende ohne wirklich ein Ende zu sein. So wie sich die Serie in der Schnelligkeit gesteigert hat, wäre es zu wünschen mehr Folgen präsentiert zu bekommen welche dann aber auf Einzelromanen basieren sollten, denn das man erneut einen zu umfangreichen Mehrteiler vertont, welcher sich zu lange hinstrecken könnte. Die Atmosphäre stimmt und die Schlagzahl der Ereignisse hat auch zugenommen. Wenn man dieses Tempo annähernd halten kann, so könnte Zamorra sich gerade dort etablieren wo man Geschichten mag die einem nicht sofort akustisch um die Ohren fliegen…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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