06 – Irmis Ehre

rz_RadioTatort_Irmis_Ehre_digi_263_9.inddAls an der Flusslände von Bruck am Inn eine Leiche gefunden wird, stehen die Polizeibeamten Rudi Egger und Senta Pollinger vor einem Rätsel: Was wollte der Mann aus dem Münchener Rotlicht-Milieu in der verschlafenen bayerischen Kleinstadt?

TrennstrichDie Kollegen, der bisherigen Tatort-Kommissare, aus dem Städtchen Bruck am Inn sind nicht von der Mordkommission oder aus sonst einer höheren Position. Hier gehen Streifenpolizisten auf Ganovenfang und so wird alles etwas bodenständiger als bisher.

Die Geschichte entwickelt sich langsam aber stetig nach oben und kann durch ihre Einfachheit überzeugen. Keine großen psychologischen Verwirrungen sind notwendig um eine recht düstere Atmosphäre zu erzeugen, sondern die Idylle der Kleinstadt wird recht effektreich und glaubwürdig genutzt.

Wie auch in den Baden-Würtemberg-Tatort wird hier ein wenig zu viel in der Muttersprache des Handlungsortes geredet. Es fiel mir nicht sehr schwer die bayerischen Ausdrücke und Redewendungen zu verstehen, doch sicher ist das nicht für jeden eine machbare Sache.

Der recht opulent geraten Sprechercast kann nicht mit Namen aufwarten die wirklich bekannt sind. Eisi Glup, Jörg Hube und Gisela Schneeberger sind da die Ausnahme. Alle Sprecher machen einen guten Job, doch wäre er sicher noch besser ausgefallen wenn nicht so viel gegrantelt worden wäre. Auch wirken so alle Charaktere ein wenig unnahbar und weit weg von einer möglichen Identifikation mit ihnen.

Die musikalische Untermalung wird zwar mit typischen Instrumenten für die bayerische Musikkultur intoniert, doch mutet sie nicht so behäbig an wie man vielleicht befürchten könnte. Als ausreichend könnte man auch die Geräuschkulisse bezeichnen. Es ist genug Lärm vorhanden um alles nicht zu steril wirken zu lassen.

Auch die Folge bewegt sich im Unterhaltungswert bei mir eher im Mittelfeld auf. Zu viel Dialekt und zu wenig spielerische Tiefe…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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