10 – Prolog im Himmel

Schattenreich-10Abermals kehrt Christian Wagner auf die Insel seiner Kindheit und Jugend zurück. Hier hofft er die Wurzeln seiner ungeklärten Herkunft zu ergründen. Wird ihm der Weg in die eigene Vergangenheit zum Verhängnis werden? Als eine Sturmflut aufkommt, offenbart ihm die Insel noch ein ganz anderes Geheimnis.

TrennstrichChristian erlebt eine Art Vision als er versucht sich bei einem Theaterstück zu entspannen. Er sieht eine Szene, welche ihm die Schauspieler auf der Bühne vorzuführen scheinen, die in der Vergangenheit spielt und die ihn und seine Familie betrifft. Danach trifft er zufällig auf Lohman, welcher sich in einer recht verfänglichen Situation befindet und erfährt von ihm eine Menge Dinge die seine Herkunft betreffen. Als er auch dort genug gehört hat triff er zufällig auf seinen vermuteten Vater welcher ihm, zusammen mit Madame Margarete, noch viel mehr Dinge erklärt…

Und es endet hier…

…zumindest hat es den Anschein. Christian bekommt eine Menge Antworten auf alle Fragen die sich in den letzten neun Folgen gestellt haben. Ob diese nun logisch und gar schlüssig sind oder nicht, bleibt dahin gestellt. Christian trifft zufällig auf so viele Leute wie es benötigt ihm alles zu erklären was er wissen muss und was es braucht die Serie zu einem halbwegs befriedigenden Ende zu bringen.

Doch scheinen sich die Autoren hier immer noch verzweifelt gegen eine Kategorisierung der Geschichte wehren zu wollen. In Momenten wo alles auf eine natürlich Erklärung, also eher einen Psycho-Thriller, hinaus läuft werden wieder visionenhafte Einschübe losgelassen die den Mystery-Charakter der Serie, denn sie startete ja mal unter diesem Aspekt, doch noch in den Vordergrund bringen sollen. Doch will dies nach wie vor nicht so recht gelingen und auch das Ende der Serie mutiert zur gequälten Abschiedsvorstellung.

Es endet, das ist ein Fakt – doch wie es endet ist mehr als unbefriedigend und ich möchte hier nicht zu viel vorweg nehmen. Der Eindruck des „weder Fisch noch Fleisch“ macht auch die letzte Folge nicht wett. Zu sehr scheint man sich in der Geschichte selbst verzettelt zu haben als das man sie noch zu einem wirklich glaubhaften Ende hätte bringen können.

Inszenierungstechnisch ist wieder alles gut gelungen. Die Sprecher legen eine gute Leistung hin, die Sounds sind glaubhaft und auch die, für mich immer noch gewöhnungsbedürftige, Musik ist zum Ambiente passend gewählt. Zum Schluss werden noch einmal alle Namen aufgefahren und Alexander Scheer, Barbara Ratthey, Manfred Lehmann, Anne Moll, Volker Brandt, Norman Matt, Stefan Krause, Daniela Hoffmann, Dietmar Wunder, und Dero dürfen ihre Rollen noch ein letztes Mal beleben – wie klein die Auftritte auch sein mögen.

Sicherlich mögen sich die Gemüter gerade an einer Serie wie „Schattenreich“ scheiden, doch hatte ich von Anfang an den Eindruck das diese Serie nie über ein recht knappes Grundkonzept hinaus gewachsen ist und man sich nicht wirklich Mühe mit ihr gegeben hat.

Ein Ende, wie auch immer man es sehen mag, doch immerhin ein Ende…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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