04 – Die verlorene Stadt

Schatzjaegerin-04Jaqueline Berger hat sich zurückgezogen. Der letzte Fall hat zu tiefe Spuren in ihrer Seele hinterlassen, als dass sie die Suche fortsetzen könnte. Sie verschwindet für einige Zeit nach Bolivien, um wieder zu sich zu finden. Aber auch dort wird sie von ihren Freunden aufgespürt und zum Weitermachen gedrängt. Sie muss sich entscheiden: Loyalität und Freundschaft gegen den Schmerz, der noch immer in ihr steckt. Sie entscheidet sich für die Loyalität und stürzt sich erneut ins Abenteuer. Dieses führt sie in den Regenwald Perus. Dort sucht sie gemeinsam mit ihrer neuen Begleiterin die verlorene Stadt.

TrennstrichJack leckt sich die Wunden, welche sie bei der letzten Expedition hat hinnehmen müssen – emotionale wie körperliche. Doch macht sie auch dies im gewohnt ungewohnten Stil. So dauert es nicht lange und sie findet ein neue Bettgespielin und auch ein neuer Auftrag ist nicht weit entfernt, welchen sie jedoch tunlichst ablehnt. Und daran tut sie gut, denn Lara Koch, vom Mossad, taucht unverhofft bei Jack, welche sich noch von der Nacht mit ihrer neusten Eroberung Patricia Cameron erholen muss, auf und erzählt ihr das noch nicht alles vorbei sei. So geht die Jagd weiter.

Der vierte Teil festigt die bisherige Charakterstudie der Schatzjägerin, doch leider bietet er sonst nicht wirklich viel unterhaltsames. Der Großteil der Folge besteht aus einer sich wiederholenden Schleife von Entdeckung und Verfolgungsjagd, so das man unweigerlich an die Anfangssequenzen eines jeden Indiana Jones-Filmes erinnert wird.

Mag der Hintergrund der Geschichte auch perfekt recherchiert sein – ich habe es nicht nach geprüft, so ist die Weitergabe dieser Recherche, zumindest an diesen Hörer, doch recht langatmig. In dem Moment wo Jack und Pat von Bösewichtern verfolgt werden möchte ich eigentlich Action hören und nicht den Fakt das die Pharaonin Hatschepsud in der Lage war Schiffe nach sonst wo zu schicken. Diese Edutainment-Momente nehmen jedes Mal die Fahrt und das Tempo aus der Geschichte heraus, was bei den ersten drei Folgen nicht so sehr der Fall war.

„This is a mans world!“ sang James Brown einmal, doch nicht hier. Die wichtigen und für die Geschichte relevanten Figuren sind Frauen, die Männer sind nur reine Zuträger und Nebenerscheinungen. Der Großteil des Hörspiels wird von Frauenstimmen bestritten und die meisten davon machen ihren Job auch gut. Marion von Stengel kommt zwar ab und an etwas zu kühl herüber, doch ist sie als Jaqueline Berger überzeugend und glaubhaft. Melanie Fouché, als Jacks neuste „Wiemandasauchimmernennenmag“ Patricia Cameron, schafft es den jugendlichen Elan der Figur recht lebendig und frisch zu vermitteln. Einzig Juliane Ahlemeyer, in der Rolle der Mossad-Lady Lara Koch, wirkte mir zu abgehackt und sie zeigt hier leider nicht wirklich was in ihr steckt und zu welchen akustischen Kapriolen sie fähig ist. Und nun – calling Names: Christian Rode, Konrad Halver, Sven Schreivogel und viele andere bereichern die Geschichte akustisch, auch wenn sie eher die Nebenrollen, neben den dominanten Damen, haben.

Für mich ist diese Folge nicht ganz so rasant und packend gelungen wie die vorherigen drei Episoden aus dem Leben der Jack Berger. Ein bisschen weniger Vorlesung und etwa mehr Tempo mit den Damen, das wäre für mich weiterhin wünschenswert…Soundsystem-BLAU