08 – Das verlorene Paradies

schwarze-Sonne-08Helena Blavatsky und Mac Gregor Mathers, die Begründer des theosophischen Ordens „Hermetic Order of the golden Dawn“ haben bei einem okkulten Ritual einen hohen Preis für das Erlangen von „Einsichten“ gezahlt. Nathaniel und Adam müssen nun den gestohlenen Artefakt wiederbeschaffen, sonst droht eine Katastrophe von globalem Ausmaß. 40 Jahre zuvor versucht Arthur Salton das Auftauchen merkwürdiger Trümmer in Beziehung zu seiner sonderbaren, zweiten Existenz zu setzen. Die nahende Auseinandersetzung mit Arabella March wirft ihre Schatten voraus. Sind die drohenden Ahnungen von Arthur unbegründet, oder bahnt sich eine Schreckensserie von ungeahnter Tragweite an?

TrennstrichWenn ich an die neue Folge einer Serie besonders ohne vorherige Erwartungen oder Vorbehalte heran gehe, dann ist das bei „Die schwarze Sonne“ so. Der Plot ist mittlerweile so komplex und verschlungen geworden das man nicht mehr so einfach in die Geschichte hinein kommt wenn man nicht von Anfang an vollständig dabei ist und zu 100% zuhört.

Nachdem ich mit dieser Folge zu hören begonnen hatte, machte ich nach ein paar Minuten wieder den üblichen Schritt nach hinten und hörte mir vorher nochmal Folge sechs und sieben an. „Die schwarze Sonne“ entwickelt sich immer deutlicher zu einem Werk das sicher erst vollständig und befriedigend Sinn ergibt so man die komplette Serie nach Beendigung durch Folge 12 in einem Stück durch hören kann.

Alles mutet zwischen drin immer mehr wie ein psychedelischer Drogentrip an und den Eindruck, welchen die ersten drei Folgen bei mir hinterlassen haben, verschwindet immer mehr. Die Anfangs von mir befürchtete Poe-Kopie, in Richtung Gothic-Drama, entwickelte sich sehr schnell in eine sehr eigene Richtung, welche nicht wirklich weiter von einer Poe-Kopie entfernt sein könnte.

Die Sprünge durch die Zeit halten an, sowie die Vermischung der verschiedenen Handlungsebenen, und das große Ganze ist immer noch nicht wirklich überschaubar. Spannung, wenn auch ein wenig Verwirrung, ist der ewige Begleiter in dieser Geschichte, auch wenn man nie weiß worauf es hinaus laufen wird. Man verfolgt fasziniert den Weg von Adam und Nathaniel, welche sich langsam wieder in das Hauptgeschehen hinein schieben und wieder das Zepter der Storyführung an sich reißen.

Die Inszenierung ist wieder so intensiv wie man es bisher gewohnt ist. Die Geräusche sind allgegenwärtig und der Raumklang der Stimmen dominiert jede der Szenen. Auch ist die Musikuntermalung so passend das sie, zum Beispiel, Panikszenen so eindringlich unterstreicht das man die Panik sehr lebendig miterlebt, da die Musik sie recht enervierend auf den Zuhörer überträgt.

Das Sprecherensemble kennt seine Rollen und weiß sie aus zu spielen. Sei es nun Christian Stark, als „Adam“, welcher die Verwirrung und Verzweiflung des jungen Mannes perfekt umsetzt. Oder Konrad Halver, als „Verne“, der die Zerrissenheit des Charakters recht gut verstanden hat und sie auch zum Ausdruck bringt. Oder Harald Halgardt, als „Nathaniel“, welche den väterlichen Freund stimmlich genau so überzeugen geregelt bekommt wie den mysteriösen Führer „Adams“ durch die Geschichte. Dies um nur ein paar der Sprecher zu erwähnen.

Viele Fragen sind offen und viele Ereignisse ergeben noch keinen Sinn, doch erwartet man schon gebannt den Ausgang der Geschichte. Aufgrund der noch recht konfusen Geschichte, welche sicher in vier Folgen einen Sinn ergeben wird, reicht es nicht für einen Fünfer aus…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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