01 – Der Fluch des Anubis

Team-Undercover-01

Zwei Dutzend geladene Gäste im archäologischen Museum von Rheinburg, unter ihnen die drei Freunde Freddy, Anne und Nick, das. Doch die feierliche Eröffnung endet im Chaos. Im Pyramidenlabyrinth erscheint Anubis, der ägyptische Totengott, der alle Anwesenden mit einem Fluch belegt. Durch das Sicherheitssystem im Museum eingesperrt, gibt es kein Entkommen! Als immer mehr Museumsgäste verschwinden wird ihnen klar: Sie sind in größter Gefahr. Ist der echte Anubis wirklich im Museum? Oder ist Anubis einer von ihnen?

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Wer sich auf das seit Jahrzehnten bereits hart umkämpfte Gebiet der Jugendkrimihörspiele begibt, muss sich auch mit den alten Recken messen lassen. Da „Team Undercover“ eine neue Produktion ist, und auch mehr Herzblut als Kommerzdenken dahinter zu stecken scheint, möchte ich diese Messlatte jedoch hier nicht anlegen. Doch gibt es leider genug zu bemängeln, auch wenn man es selbst nicht wirklich besser machen kann, doch versuche ich es mal…

Beginnen möchte ich beim Musikscore, dem wirklich nichts konservenartiges anlastet. Das was man hier an musikalischer Untermalung bietet ist irgend recht rockig, aber dennoch irgendwie auch ein wenig wie Hobbykeller. Ich kann das nicht so recht formulieren, aber die Musik an sich ist mit ein wenig zu glatt geraten und zu gezwungen perfekt – da fehlen mir die Ecken und Kanten.

Die Geschichte ist nicht neu und der Gruseleffekt des eventuell Übernatürlichen hat nicht das Flair, welches man sicherlich bei der Produktion des Hörspiels erhofft hat. Sicherlich ist das Ganze hier recht beeindruckend umgesetzt, doch ist der Ausgang der Geschichte nur für Neulinge auf dem Land des Hörspiels wirklich neu.

26 Sprecher sind im Booklet anzutreffen. An sich eine recht wilde Mischung aus Profisprecher und Semiprofis, doch hegt die Mischung nicht zu jeder Zeit auf. Bei den drei Hauptrollen kaufte ich nur Tobias Diakow seine Rolle als Teenager ab. Christoph Piasecki und Tatjana Auster klingen ein wenig zu alt für das was sie darstellen sollen. Doch sind auch hier Unterschiede zu bemerken. Wo Christoph Piasecki noch recht flüssig durch seinen Text geht, da ist Tatjana Auster leider alles andere als spielerisch in Aktion. Textsicher ist sie ja, aber sie wirkt einfach zu steril und teilweise sogar wie gerade eben vom Blatt abgelesen. Bei den Profis sind Namen wie Martin Sabel (Erzähler), Claudia Urbschat-Mingues, Ulrike Stürzbecher, Karen Schulz-Vobach, Robert Missler, Sven Matthias und noch ein paar mehr zu finden. Das diese Sprecher ihren Job perfekt erledigen ist klar, bringt jedoch den Semiprofis nur wenig Meriten in ihrer Darstellung ein.

Nun zur Abmischung der Einzelteile des Hörspiels. Man hat sich auch hier viel Mühe gegeben, doch auch hier ist wohl zu viel Perfektion angestrebt worden. Bereits in der ersten Stzene, zumndest über Kopfhörer gehört, ist über den Sprechern ein Rauschen zu hören. Dieses mischt sich mit dem Effekt des Hintergrundregens zu einer seltsamen Mixtur welche auf- und abklingt sobald ein Sprecher in Aktion tritt. Auch scheinen die einzelnen Sprecher auf Stichworte zu reagieren. Jeder spricht seinen Satz zu ende und man hört fast nie Sprecher „übereinander“ reden. Auch hier wirkt alles zwar mit viel Liebe umgesetzt, doch leider auch steril und nicht wirklich homogen.

Alles in allem merkt man dieser ersten Produktion an das dieses Hörspiel aus Liebe zu Medium gemacht wurde und nicht um ein paar Hörspielfans die Kröten aus der Tasche zu lotsen. Doch sind noch viele Dinge im Argen und die Verbesserungsmöglichkeiten vielfach. Normalerweise würde ich hier zu einem „2 Sterne“ tendieren, rechne aber den Enthusiasmus positiv mit ein…Soundsystem-BLAU