02 – Diadem

Top Secret-02„La Città Eterna“. Sie ist die „Ewige Stadt“. Alles beginnt in Rom. “ Und in Rom wird es auch enden. “ Doch nachts, wenn die Schatten sich über das Kolosseum senken, ist davon nichts zu spüren. Zu viel Leben auf dem erhitzten Asphalt. Das Blut zirkuliert schneller durch die Venen, peitscht die Leidenschaften hoch. Niemand denkt hier über das Ende nach. Der Tod…ist bloß ein fahles Schreckgespenst.

TrennstrichDie zweite Folge der neuen Mystery-Serie von Maritim bewegt sich komplett weit weg vom Flair der televisionären X-Akten, welcher in der ersten Folge minimal zu spüren war. Was man hier geboten bekommt empfand ich als eine Mischung aus Mysteryversatzstücken und zwei James-Bond-Geheimagenten.

Der Alltag von Jade Mongrave und William Ashton Rawleigh ist alles andere als gewöhnlich, selbst für Agenten im Dienste eines Special Service wie „Trinity“. Aus der normalen Überwachung eines verdächtigen Kriminellen kann sehr schnell eine recht ungewöhnliche Bootsfahrt mit Besichtigung der Unterwasserflora und den dort ansässigen, bissigen Meeresbewohnern werden.

Somit wäre dann auch der Kopieverdacht der TV-Serie komplett vom Tisch, denn wie Bond in seinen besten Tagen haben sich Scully und Mulder niemals bewähren müssen. Es macht einen diebischen Spaß den beiden Hauptprotagonisten in dieser Folge auf dem Weg zu Beendigung dieser Geschichte zu folgen, denn die ruhigeren Passagen mit mysteriösem Einschlag wechseln sich gekonnt mit den actionlastigeren Szenen der beiden Draufgänger ab. Und Jade Mongrave bekommt genau so viel Gegenwehr geboten wie ihr männlicher Kollege, denn hier wird das Thema Gleichberechtigung noch groß geschrieben – was das Austeilen von körperlichen Nettigkeiten angeht genau so wie das empfangen der selben.

„Diadem“ kann für maritime Verhältnisse mit einer gigantischen Sprecherriege aufwarten, was sich sehr positiv auf die ganze Stimmung des Hörspiels auswirkt. Auch fehlen hier, unter den 14+ Sprecher, außer Fritz von Hardenberg, Norbert Gastell und Dagmar Dempe die „üblichen Verdächtigen“ vollständig. Doch muss man zumindest Fritz von Hardenberg zugestehen das er hier einmal nicht so tödlich langweilig und fast schon emotionslos agiert wie in anderen Produktionen von Maritim in denen er mitgesprochen hat – ist da eine Regie im Spiel? Es hat den Anschein. Norbert Gastell wirkt immer noch wie gerade frisch verstorben, so langweilig und auch belanglos ist seine Leistung, und Dagmar Dempe erledigt einen guten Job, wie von ihr auch nicht anders erwartet.

Christine Pappert und Thomas Karallus toben sich in den Hauptrollen diesmal erneut so richtig aus. Es wird geflucht und auf viel akustische Bewegung der beiden agilen Charaktere gesetzt. Klaus Dieter Klebsch kann auch hier als Hinweise verteilender Erzähler punkten, welcher nicht wirklich erklärend durch die Story führt, sondern eher Tipps gibt und den Rest dem Zuhörer selbst überlässt. Neben den dreien können noch Wolfgang Condrus, Daniela Hoffmann, Crock Krumbiegel, Helmut Krauss und Mogens von Gadow in ihren Rollen überzeugen. Andreas Borcherding sei allerdings immer noch der Kurs in Aussprache englischer Namen nahe gelegt.

Zur ersten Folge eine merklich Steigerung. Die Story kommt mit den Mysteryelementen sofort am Anfang auf den Punkt und deren Wiederkehr benötigt auch nicht bis zum Ende der Geschichte, so wie man es in Folge Eins bemängeln musste. Zu viele Fragen bleiben hier auch nicht offen und so kann es gerne weiter gehen.

Die Inszenierung ist gut gelungen – Sundeffekte und Musikuntermalung sind nicht negativ zu bewerten und erzeugen ein recht stimmiges Bild. Zwar rutschen ein paar Sounds, wie zum Beispiel das eintauchen eines schweren Körpers ins Wasser – was sich eher anhörte wie ein kleiner Stein als das man ein paar Kilo hätte vermuten können, daneben, doch die große Menge passt schon da hin wo sie platziert wurde.

Kurzweilig unterhaltend mit Steigerungspotential…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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