01 – Das Haus der Geister

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Vlad bleibt fast die Spucke weg. Mitten in dem urwaldähnlichen Park steht eine Villa – oder ist es ein Schloss? Auf jeden Fall ist es uralt. Und auf keinen Fall will Vlad seine Ferien hier verbringen! Das alte Gemäuer hat nicht nur tonnenweise Staub zu bieten. Unheimliche Gestalten schleichen sich nachts in Vlads Träume. Tagsüber trifft er auf Faye, ein dünnes Mädchen mit langen blonden Locken, und einen seltsamen Jungen namens Wolf. Und auf die Jungs von der Schweinebande. Vlad muss unbedingt herausfinden, warum seine Eltern mit ihm nach Crailsfelden wollten. Noch hat er keinen blassen Schimmer.

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Eine neue Truppe von Geisterjägern, entfernt zumindest, macht sich an die Arbeit. Ihre Geburtshelfer können sich hören und lesen lassen, denn hier treffen bekannte, zumindest in der Hörspielszene, Namen aufeinander.

Wolfgang Hohlbein hat sich Autor Dieter Winkler mit an Bord geholt um die Abenteuer der „Wolf-Gäng“ zu Papier zu bringen. Winkler hat bereits Hörspielerfahrung, doch ist mir seine Kickerserie nicht bekannt und kann so auch nicht als Qualitätsmaßstab dienen.

Angesiedelt ist allen in Hohlbeins Fiktivstädchen „Crailsfelden“, in dem er schon ein paar Geschichten hat spielen lassen. Doch auch derjenigen welchem die Stadt unbekannt ist, erkennt sofort das hier viel Mystisches und Gruseliges vor sich geht. Die beiden Autoren bedienen sich hier Vorlagen, die es schon mehrfach gegeben hat – die klassischen Monster in der Aufbereitung für Kinder und Jugendliche. Doch um allem ein wenig gerechter zu werden und nicht den 1234sten Jungvampir ins Rennen zu schicken, bekommen alle Figuren einen Twist mit auf den Weg gegeben. Der Werwolf ist Vegetarier, die Fee will nicht fliegen und der Vampir kippt um wenn er Blut sieht – soweit so gut.

Vlad Tepesh – woher kenne ich bloß diesen Nachnamen – ist dazu verdammt mit seinen Eltern nach Crailsfelden zu ziehen, einem Städtchen in dem für ihn der Hund begraben zu sein scheint. Doch der erste Eindruck täuscht. Er findet dort nicht nur zwei Freunde, die so sind wie er, er erfährt auch noch eine Offenbarung die sein Leben auf den Kopf stellt. Die Drei, das scheint die magische Zahl zu sein wenn es um ein Team für Kinderhörspiele geht, werden nicht nur mit ihrer neuen Freundschaft konfrontiert, sondern auch mit unschönen Gegenspielern.

Die Geschichte bietet einiges an interessanten Schauplätzen und Charakteren auf, welche vom Team der Hörspielumsetzung auch gerne aufgegriffen werden. Unter der Produktionsoberhand von Hörspielurgestein Oliver Rohrbeck tummeln sich Sprecher wie Nicolas Artajo, David Nathan, die immer öfter zu hörende Vera Teltz, Gerald Schaale, Gisela Fritsch und viele andere. Nicolas Artajo (Vlad), Jodie Blank (Faye, die Fee) und Constantin Seidenstücker (Wolf, der Werwolf) haben nicht nur sinnigen Rollennamen abbekommen, sie leisten auch noch einen perfekten Job als Sprecher der Kinderhauptrollen. Alles ist in eine gewohnt gute Soundkulisse verpackt und erinnert in der Machart an ein „Team X-Treme“ mit Grusel – was nahe liegt da dort Rohrbeck ebenfalls federführend in der Produktion ist.

Ein gut gelungener Pilot, welcher Figuren, Schauplätze und Handlungsfäden gut und verständlich kurzweilig vorstellt…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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