Fisch, Der

Fisch

Taucher verschwinden spurlos, eine Fähre sinkt unter mysteriösen Umständen. Carl Ghuimin, der am Bodensee forscht, entdeckt auf dem Echolot etwas, das er für einen riesigen Fisch hält. Als er seine Entdeckung veröffentlichen will, stellt man ihn kalt. Mit einer Journalistin ermittelt er im Geheimen weiter. Anscheinend treibt im Bodensee ein Seeungeheuer sein Unwesen. Doch wo kommt es her? Und was hat es vor? Als Carl die Wahrheit erkennt, ist es fast zu spät, um die Katastrophe noch abzuwenden.

Sprecher: Jürgen Holdorf

9 Audio-CD & 1 MP3-CD, Spielzeit: 671 Minuten

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Der Bodensee ist in Aufruhr, oder besser: die Menschen welche mit ihm zu tun haben. Sonst ist das Gewässer eher ruhig und nicht gerade für unwahrscheinliche Zwischenfälle gut, doch in letzter Zeit häufen sich die seltsamen Ereignisse. Es beginnt ganz klein, zuerst nur mit Messsonden die plötzlich den Dienst quittieren und man schenkt dem allem nicht viel Beachtung. Doch das Militär ist schon seit Jahren vor Ort da es seismische Aktivitäten geben hat die sich keiner erklären konnte und die es zu erforschen gilt.

Plötzlich beginnen Menschen zu verschwinden und mitten auf einer Fährlinie entsteht ein Unterwasserplateau das eine Fähre zum kentern bringt. Wie konnte sich solch eine Insel bilden ohne das die Messgeräte der verschiedenen Stationen auch nur das geringste aufgezeichnet haben?

Auch wollen immer mehr Leute Meeresungeheuer im Bodensee gesehen haben. Die Lage spitzt sich immer mehr zu und das Militär scheint ein vorrangiges Interesses daran zu haben die ganzen Vorfälle herunter zu spielen und eine Menge Dinge zu vertuschen. Nur der Forscher Carl Ghuimin und die Reporterin Rebecca Butsch versuchen die seltsamen Dingen zu erklären, während sich die Dinge immer mehr verschlimmern.

Das Autor Ulrich Magin vorher Sachbücher geschrieben hat habe ich recherchiert nachdem ich das Hörbuch gehört hatte. Dies merkt man der Geschichte auch an wenn zu Anfangs alle Daten des Bodensee vermittelt werden, sowie auch Dinge über die man sich so nie wirklich Gedanken gemacht hat, zum Beispiel das es im Bodensee einen Wasserfall gibt wegen des Austausches von kaltem und warmen Wasser.

Doch wenn sich da jetzt schnarchig und langweilig anhören mag, so sie gesagt das dem nicht so ist. Die ganzen Fakten werden während einer fiktiven Unterrichtsstunde, welche Carl Ghuimin abhält, vermittelt und so recht passabel in die Geschichte eingebaut. Auch versteht Ulrich Magin, was mich sehr erstaunte, die Mischung aus Fakten und Fiktion gut miteinander zu vermengen das alles nicht zu trocken wirkt und die Geschichte trotz aller Aufklärung flüssig weiter laufen kann.

Der Schauplatz war für mich recht ungewöhnlich, da man ja zumeist von solchen Öko-Thrillern Orte gewohnt welche sich zumeist im amerikanischen Hoheitsgebiet befinden. Doch hier hat man auch mal die Gelegenheit sich auskenne zu können, wenn man schon Mal ein Urlaub dort verbracht hat oder sogar in der Nähe des Bodensees wohnt. Warum also in die Ferne schweifen wenn das Gute liegt recht nah. Und Konfrontationsmöglichkeiten gibt es dort ebenfalls genug, grenzt doch der Bodensee an drei Staaten: Deutschland, Österreich und die Schweiz. Alle drei Staaten haben Militär und in allen drei Regierungen gibt es sicher auch fiktive Organisationen die sich für solch eine Geschichte als Bösewicht eignen.

So macht die Geschichte dann auch gerade Spaß weil sie so ausführlich und mehr als gründlich durch recherchiert wurde. Basierend auf Ungeheuersichtungen am Bodensee aus römischer Zeit und das Mittelalter hinweg kann man alles als „bare Münze“ nehmen, was der Spannung noch ein wenig zuträglicher ist. Auch wenn die Figuren nicht komplett tiefenpsychologisch Ausgelotet wurden, so sind sie doch real genug um glaubhaft zu wirken. Carl ist zwar informiert, doch weit davon entfernt einer der stereotypen Supermänner zu sein, welche sich in den amerikanischen Pendants solcher Romane tummeln.

Jürgen Holdorfs Art der Lesung ist nicht wirklich die meine, doch konnte er mich hier mehr an die Geschichte bannen als es anderswo der Fall war, was sicher zu 95% an der Story selbst lag. Holdorfs Stimme ist sonor genug um solch ein Spektakel gut über die Runden zu bringen, doch arbeitet er mir zu viel mit Pausen, welche er teilweise auch etwas falsch plaziert. Auch würde ich mir etwas mehr Spiel mit den Figuren wünschen. Er betont sie zwar unterschiedlich, doch ist es zu geringfügig um zwei Männerstimmen voneinander unterscheiden zu können.

Auch wenn der Vorleser mir nicht zu 100% zusagte, so ist die Geschichte doch ansprechend uns sehr unterhaltend, was sicher auch an der Nähe und Verfügbarkeit des Schauplatzes liegen mag, da man sich mit den zu weit ausgelagerten Handlungsorten nicht wirklich identifizieren kann…

Thomas Rippert
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