Splitter

Splitter

Was wäre, wenn wir die schlimmsten Erlebnisse unseres Lebens für immer aus unserem Gedächtnis löschen könnten und dabei etwas schief geht? Viel stärker als der Splitter in Marcs Kopf ist die seelische Wunde seines selbst verschuldeten Autounfalls, den seine Frau hat nicht überlebt. Als Marc von einem psychiatrischen Experiment hört, das ihn von dieser quälenden Erinnerung befreien könnte, schöpft er Hoffnung. Doch nach den ersten Tests beginnt das Grauen: Marcs Wohnungsschlüssel passt nicht mehr. Ein fremder Name steht am Klingelschild. Die Tür öffnet sich – und Marc schaut einem Alptraum ins Gesicht …

Sprecher: Simon Jäger

Bearbeitete Fassung, 4 CD, Spielzeit: 265 Minuten

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Auch in der Geschichte um den Streetworker Marc Lukas benutzt Autor Sebastian Fitzek erneut die selbe Struktur,welche man bisher von seinen Thrillern gewohnt ist. Jedes Kapitel steht für sich alleine und endet in einem Minicliffhanger der es fast unmöglich macht den weiteren Geschehnissen ruhig und mit Gelassenheit entgegen zu sehen.

Fitzek lässt seinen Helden hier zwischen Realität und Wahnvorstellung hin und her tappsen, ohne dem Zuhörer wirklich die Gewissheit zu geben was nun welches ist. Doch sind die Figuren der Geschichte nicht realitätsfremd und jeder sollte zumindest ein kleines Splitterstück von sich selbst in einer von ihnen erkennen können. Und auch hier gibt es ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten, wenn man dem fitzekschen Kosmos nicht zum ersten Mal besucht. Eine Figur aus dem „Seelenbrecher“ taucht als Randerscheinung auf und verleiht den Werken des neuen deutschen Thrillerkönigs einen Zusammenhang, der irgendwie Hoffnung macht das er alles irgendwann einmal zusammenfügen könnte, da scheinbar alles ineinander zu greifen scheint.

Die Hintergründe sind, wie bisher auch, wieder bis auf das kleinste Eckchen ausführlich recherchiert, oder zumindest die Ecken welche ich spaßeshalber selbst nachgelesen habe. So wird nicht viel der reinen Fiktion überlassen und das Ende hinterlässt einen logischen Nachgeschmack.

Die Jonglage zwischen den ruhigen und spannenderen Elementen der Geschichte gelingt Fitzek auch hier mit Leichtigkeit. Der große Vorteil des Hörbuches offenbart sich eigentlich nur dann, wenn man wirklich auf Fitzeks Ausdruck an sich achtet. Hier wird man jedoch von Sprecher Simon Jäger so geschickt durch alle Unzulänglichkeiten jongliert, das diese nicht wirklich ins Gewicht fallen.

Mr. Thriller, Simon Jäger, ist wieder voll in seinem psychotischen Element. Mit gekonnter Finesse erarbeitet er wieder alle Figuren für sich selbst und zeigt sie so dem geneigten Zuhörer in den vermeintlich buntesten Farben. Ruhe und Hektik sind wie zwei gute geölte Geigensaiten auf denen er mit Virtuosität zu spielen versteht, wie auch auf den akustischen Nervensträngen des gebannten Ohropfers.

Die Mischung stimmt, erneut, und somit vergeht die Zeit dieser Lesung wie im Flug…

Soundsystem-BLAU

Thomas Rippert
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