Tage der Finsternis

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Himmerod, ein uraltes Kloster im einsamen Salmtal. Ein Ort der Stille und des Friedens. Doch hinter den dicken Mauern geht Entsetzliches vor. Warum hat sich Bruder Paulinus von der Orgelempore in den sicheren Tod gestürzt? Und was steckt hinter der Schändung des Klosteraltars? Bruder Thomasius glaubt nicht an mystische Zusammenhänge. Doch je näher er dem Geheimnis kommt, desto mehr erfasst ihn das Grauen. Alles deutet zurück in die Geschichte des Klosters, auf ein Ereignis in den blutigen Wirren des Dreißigjährigen Krieges.

Sprecher: Bernd Stephan

Autorisierte Lesefassung, 4 CD, Spielzeit: 273 Minuten

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Wenn Du nichts Neues mehr bieten kannst, weil alles schon geschrieben wurde, dann mische einfach ein paar Genre. Diese Beschreibung passt wie der Deckel auf den Topf des neusten Hörbuchs nach einem Romans von Rainer Schröder. Schröder lässt hier den Krimi mit Fantasyelementen zusammenfließen um eine Melange welche es schon mehrfach gegeben hat zu präsentieren – also auch nicht wirklich etwas grundlegend Neues.

Was sich hier vor dem Ohr des Zuhörers abspielt ist nicht Geschichte, sondern reine Fiktion des Autors. Doch ist diese Fiktion nicht wirklich überzeugend gelungen denn Schröder scheint eine Liebe zum Kloster Himmerod, und dessen Umgebung, zu haben. Dies setzt die ganze Geschichte teilweise mit einer Führung durch das Kloster und dessen Umfeld gleich, was ihr einen Reiseberichtflair verpasst, ohne wirklich auf die Protagonisten und die angedachte Geschichte einzugehen.

Die Charaktere bleiben blass und nur die, fast schon an die seitenlangen Auswüchse eines Henry Rider Haggart erinnernden, Beschreibungen jedes noch so kleinen Details der Handlungsplätze kann ein wenig begeistern. Selbst Jumbo/GoyLit-Hörbuchurgestein Bernd Stephan tut sich mit der Geschichte schwer. So sehr er auch nach interessanten Akustikmomenten sucht, so wenig findet er. De Geschichte gibt nicht viel Raum für Spiel, also zumindest glaubhaftes nicht konstruiertes, her.

Weniger „Ich liebe meine Heimat“ (vermutet) und mehr Geschichte an sich hätten dem Hörbuch gut getan…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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