Thunderhead

Thunderhead

Vor tausenden von Jahren hat im amerikanischen Südwesten ein mysteriöser Indianerstamm Straßen gebaut und Städte errichtet, bis diese Kultur auf rätselhafte Weise zusammenbrach. Ihr Zentrum, die goldene Stadt Quivira, verschwand für immer. Nun bricht ein Expedition auf, um das Geheimnis zu ergründen. Doch sie muss nicht nur gegen Hitze und Wüstensand kämpfen – ihr Gegner scheint das Böse selbst zu sein…

Sprecher: Thomas Piper

Bearbeitete Fassung, 6 CD, Spielzeit: 433 Minuten

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Alte Kultstätten der Indianer bewegen die Phantasie der Menschen ja schon seit man sie entdeckt hat und ihnen diverse Mythen anheftet. Besonders die Anasazi haben es dabei den Mystikern angetan, da ihre Kultur die wohl fremdartigste ist welche auf diesem Sektor bisher entdeckt wurde. Die hier vorliegende Reise zu den Ursprüngen diverser indianischer Mythen ist sehr gut recherchiert, soweit ich das virtuell nachvollziehen konnte, und so wirken Schauplätze recht real und die Schilderungen von Land und Leuten sind sehr überzeugend gelungen.

Doch haben sich die Autoren bei der Entwicklung der Hauptcharaktere ein wenig zu stark auf die gängigen Stereotypen festgelegt, welche in einschlägigen Filmen so gerne und auch häufig genutzt werden. Die Helden bestehe aus einer Ansammlung von der extrem gut aussehenden Heldin, ihrer nicht minder gut aussehender Nemesis – das gleiche dann noch einmal in männlicher Ausführung – deren Freude, von denen so machen ins Gras beißen müssen, und dem restlichen Gefolge das solche eine Heldenschar stets gerne begleitet.

Auch jeder Versuch die Geschichte spannend zu machen scheitert daran das man wohl zu sehr bemüht hat innovativ zu sein, ohne es wirklich sein zu können. Kannte ich bisher nur „Relic“ von beiden Autoren, so kommt mir „Thunderhead“ wie ein Aufguss dessen vor, nur in die freie Natur verlegt und nicht in der beklemmenden Enge eines Museums spielend. Zu vorhersehbar ist der Einfluss des „Bösen“ und zu wenig überraschend das was mit den Helden geschieht. Auch sind mir die Charaktere beim hören niemals wirklich nahe gekommen und so sind fast alle Aktionen eher nebensächlich und das ganze plätschert so an einem vorbei.

Wenn ich das dem Booklet richtig entnommen habe, ist dieses Hörbuch eine Produktion von Audible.de. Dies mag sicher auch die recht schlechte Tonqualität erklären welche man hier geboten bekommt. Die Aufnahme ist an sich sehr hell gehalten und man muss schon ein paar qualitative Schwankungen zwischen den einzelnen Tracks in Kauf nehmen.

Thomas Piper gibt sich alle Mühe die Lesung mit etwas Leben zu versehen. Doch scheitert er bereits recht schnell an der Geschichte selbst um danach dann ein wenig an seinem Erzähltempo in stolpern zu geraten. Manchmal macht er den Eindruck er wolle dies alles so schnell wie möglich hinter sich bringen und es erweckt den Eindruck eines Schweinsgalopps. Die Charaktere bleiben, auch durch die Geschichte an sich bedingt, blass und der Rest kann nicht wirklich spannend unterhalten…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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