Irrfahrten und Abenteuer des Odysseus, Die

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Die Odyssee ist neben der Ilias das zweite dem griechischen Dichter Homer zugeschriebene Epos. Im späten 8. Jahrhundert v. Chr. niedergeschrieben, gehört die Odyssee zu den ältesten und einflussreichsten Werken der abendländischen Literatur. Sie schildert die Abenteuer des Königs Odysseus von Ithaka und seiner Gefährten auf der Heimkehr aus dem Trojanischen Krieg. In vielen Sprachen ist der Begriff „Odyssee“ zu einem Synonym für lange Irrfahrten geworden.

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Nachdem Odysseus seine Irrfahrten fast beendet hat, wird er am Strand im Land der Fäaken angespült. Sein Floß, mit dem er von der Insel der Calypso welche ihn sieben Jahre lang gefangen hielt geflohen war, wurde von Poseidobn zerstört und Odysseus kann sich, an einen einzigen Stamm geklammert, an den Strand retten. Dort trifft er auf die Königstocher Nausika´a welcher er um Hilfe anfleht, da er nackt und halb verhungert ist. Sie gewährt ihm Hilfe und bringt Odysseus dazu sich an ihre Eltern zu wenden. Nachdem er dies getan hat willigt der König der Fäaken ein Odysseus ein Schiff zu geben und ihn nach Ithaka zu bringen, seiner Heimat. Doch will der König wissen wer er ist und Odysseus gibt sich zu erkennen und erzählt seine Irrfahrten, welche sich nach dem Fall von Troja ereignet haben.

Nach siebenundzwanzig Jahren fand dieses Hörspiel den Weg auf die CD. Im Jahre 1980 vom SWR produziert geht diese Erzählung der Irrfahrten etwas andere Wege als den Zuhörer nur mit der Geschichte selbst zu konfrontieren. Odysseus erzählt seine Odyssee und so bekommt alles noch viel mehr Tiefe, da der Held von Troja seine Erlebnisse auch kommentiert und sein Gefühlsleben darlegt.

Für ein recht altes Radiohörspiel wartet man hier mit einer sehr opulenten Ausstattung auf. Nichts wirkt steril oder gar nur spartanisch mit Effekten unterlegt. Die Geräusche sind fast zu jeder Zeit vorhanden, einzig die Erzählanteile von Odysseus sind stumm im Hintergrund, und die ganze Kulisse ist sehr lebendig. Mit Musik wurde allerdings gespart, doch ist dies der Stimmung nicht abträglich.

Das komplette Hörspiel kommt sehr ruhig und eher bedächtig daher und gerade die ruhige Erzählweise gibt der ganzen Geschichte noch mehr Tragweite als es eine etwas actionreichere Abhandlung gekonnt hätte. Man lauscht Odysseus gebannt und erlebt die Abenteuer aus der sichereren Position des Beobachters heraus, was alles sehr entspannt macht.

An Sprechern wird aufgeboten was damals Rang und Namen im Theater oder auch Fernsehen hatte. Michael Degen, als Odysseus, gibt eine hervorragende und mitreißende Vorstellung, die trotz aller Ruhe und Bedacht doch zu fesseln versteht. Auch ZDF-Ansagerin Sibylle Nicolai ist mit von der Partie und beweist als Königstochter „Nausika´a“ das sie mehr zu bieten hat als reine Moderation. Doch danach hörte es jedoch schon mit der Bekanntheit der Namen bei mir auf – jedoch sind die meisten Stimmen wieder zu erkennen. Wilhelm Borchert, seines Zeichens Synchronstimme von Größen wie Richard Burton, Orson Welles oder Peter O´Toole, dürfte schon nach den ersten Sätzen jedem bekannt vorkommen, zumindest seine unverwechselbare Stimme. Und so könnte die Liste noch recht lange fortgesetzt werden, denn über dreißig Sprecher wirken bei dieser Produktion mit.

Wer Radiohörspiele mag, sich gerne auch einmal etwas tiefer gehend mit einer Geschichte beschäftigen möchte und auf Bombast verzichten kann, der ist hier goldrichtig. Ein beeindruckende Produktion die von ihrer poetischen Sprache und den faszinierenden Stimmen lebt…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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