Triffids, Die

TriffidsNach einem Kometenschauer über London ist die Zivilisation zusammengebrochen: Triffids, riesige, fleischfressende Pflanzen, haben die Kontrolle übernommen und bedrohen die überlebenden Einwohner.

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Wie beginnt man ganz von vorne? Jetzt nicht mit etwas kleinem, dem eigenen Leben, oder so. Mit der ganzen menschlichen Zivilisation?

Die Menschheit erlebt ein kosmisches Spektakel ohne gleichen. Lichtblitze zucken über den Himmel des ganzen Planeten. Was man für ein galaktisches Feuerwerk hält, entpuppt sich als Auslöser für die größte Katastrophe welche die Menschheit jemals heim gesucht hat. Am nächsten Morgen ist 98% der Menschen erblindet – das Chaos bricht aus. Die wenigen noch verbliebenen Sehenden kämpfen um das nackte Überleben. Doch nicht nur die Blindheit ist eine Gefahr – aus der unerschöpflichen Gier des Menschen nach Macht und Reichtum sind gentechnisch veränderte Pflanzenwesen entstanden – Die Triffids. Und diese machen sich nun den Planeten untertan.

Doch sind die Triffids eigentlich nur das Tüpfelchen auf dem I. Nach wie vor ist des Menschen größter Feind immer noch er selbst. Selbstsucht und Machgier rufen viele Planer von neuen Ordnungen auf die Bildfläche und deren Motive sind nicht stets die edelsten. Vor neuen Diktaturen bis hin zu Feudalstaaten ist jede Regierungsform anzutreffen. Alle moralischen Vorsätze der alten Gesellschaft werden in Frage gestellt. Wie kann die Menschheit überleben?

Das Hörspiel beginnt Jahre nach der globalen Katastrophe und erzählt die Ereignisse bis zum heutigen Tag. Bill Mason, einer der wenigen überlebenden Sehenden wird gebeten die Geschichte des Untergangs der altbekannten Zivilisation auf Band fest zu halten – für kommende Generationen.

Viele der Stimmen sind mir noch bekannt, und es war wie ein Wiederhören mit meiner Jugend. Hansjörg Felmy wird den Älteren sicher noch aus seiner Rolle als „Kommissar Haferkamp“ im Tatort in Erinnerung sein. Margot Leonard brachte mir direkt nach dem erste Satz Marilyn Monroe wieder ins Gedächtnis zurück, deren Synchronstimme sie gewesen ist. Auch erkannte ich viele andere Stimme wieder, wie Addi Furler, damaliger Sportreporter oder Peter Renee Körner, auch wenn er nicht im CD-Tray unter den Sprechern zu finden ist. Alles alten Bekannte die man immer gerne wieder hört. Die Art und Weise des Hörspiels ist so locker wie man sie aus der damaligen Zeit gewohnt ist. Da wird nicht gestelzt daher gesprochen, da gehen die Texte so frei von der Leber weg das es sich nach ganz normalen Unterhaltungen anhört und nicht nach vorgeschriebenen Texten. Das macht die Radiohörspiele der 50er und 60er Jahre so hörens- und liebenswert.

Gräuschetechnisch ist es das was ich von einem 40 Jahre alten Hörspiel erwartet habe. Alle noch von Hand im kleinen Studio gemacht und sicher nur für dieses Hörspiel produziert. Die musikalische Untermalung hingegen ist nur sehr einfach gestrickt. Ein einziges Musikstück wird in 2 Variationen immer wieder benutzt – das ist schon etwas ermüdend, mit der Zeit.

Wer Hightech-Soundbombast erwartet wird enttäuscht werden. Wer jedoch die Klassiker liebt, sollte ein Ohr riskieren…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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