04 – Ein Abschied und ein Anfang

Anne-04Prince Edward Island, Kanada, im ausgehenden 19. Jahrhundert: Zur Freude von Marilla und Matthew hält Miss Stacy, Annes Lehrerin, den quirligen Rotschopf von Green Gables für geeignet, das Queen’s College zu besuchen. Leider bedeutet dies, dass Anne einstweilen nach Charlottetown umziehen muss. Innerhalb eines Jahres will sie dort in einem Intensivstudiengang ihre Befähigung zur Lehrerin erlangen. Ein erbitterter Wettstreit mit Gilbert Blythe um die besten Noten beginnt.

Trennstrich„Wer weiß was das Leben hinter der Biegung der Straße noch alles für mich bereit hält!“ – mit diesen Worten endet der vierte Teil der Anne-Serie und der Zuhörer muss Anne verlassen.

Düstere Wolken ziehen über Green Gabes auf und Anne wird Prüfungen unterworfen die diesmal nicht nur aus kleinen Missverständnissen oder vermeidbaren Fettnäpfchen bestehen. Anne ist älter geworden und die Herausforderungen in ihrem Leben auch. Seit ihrer Ankunft auf Green Gables sind mittlerweile 3 Jahre vergangen und ein weiteres Jahr in der Schule, sowie noch eines auf dem College, gehen ins Land. Am Ende ist Anne in ihrem fünften Jahr auf Green Gables und es wird ihr schwerstes, mit großen Verlusten gespicktes, Jahr werden. Doch auch an diesen Dingen wächst sie weiter und wenn man sie verläßt ist man sich darüber gewiss das hinter den „Biegung der Straße“ viele Dinge auf Anne warten werden die sie sicher prüfen, aber auch weiterhin stärken, werden.

Titania beendet die erste Staffel der Anne-Serie mit sehr leisen und nachdenklichen Tönen. Die Unbeschwertheit der Kindertage in Avonlea sind vorbei, das wahre Leben und die Erwachsenwerdung haben Anne Shirley eingeholt. Dies merkt man am deutlichsten an der Darstellung von Marie Bierstedt – mitten im Hörspiel schwenkt sie um, Anne altert stimmlich um Jahre und man hört die Wirkung der Erfahrungen auf den Charakter sehr deutlich heraus. Aus dem plappernden Kind ist eine selbstbewusste, zu allem entschlossene, junge Frau geworden die ihren Weg klar vor sich sieht und auch bereit ist große Veränderungen in Kauf zu nehmen um eine Schuld zurück zu zahlen die sie niemals in Anspruch genommen hat.

Ich werde mich wiederholen, aber auch der letzte Teil der ersten Staffel ist reines Ohrenkinoentertainment auf höchstem Niveau. Auch wenn hier ein paar Jahre im Zeitraffer am Zuhörer vorbei passieren, so ist die Geschichte so dicht zusammen gefasst das man nicht das Gefühl hat man habe wichtige Teile verpasst. Geräusche wie im richtigen Leben und eine musikalische Untermalung die Hollywood nicht besser hätte anbieten können sind ebenfalls wieder vorhanden.

Auch seien, zu guter Letzt, die genialen Cover mit ihren stimmungsvollen Zeichnungen erwähnt. Diese Layout hätte man besser kaum hin bekommen können und sein Innenleben verheißt Gutes für alle Anne-Fans. Was das ist? Das sollte man selbst heraus finden!

Es fiel mir nicht leicht Anne jetzt alleine zurück zu lassen, aber ich weiß das ich sie wieder hören werde – bald – wenn es heißen wird „Anne in Avonlea“, von Titania Medien…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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