12 – Die Fracht

Wenn Dean und Russell mit ihrem Lastwagen Fracht quer durch Europa transportieren, dann stellen sie keine großen Fragen. Das sichert ihnen auch in schöner Regelmäßigkeit Aufträge. Ihre neueste Fuhre scheint da nur eine von Vielen zu sein. Die Ermahnung ihres Auftraggebers, unter keinen Umständen die Ladefläche zu betreten und das Ein- und Ausladen „seinen Leuten“ zu überlassen, passt da gut ins Bild. Schon bald müssen die hartgesottenen Trucker erkennen, dass ihre „Fracht“ nicht nur lichtscheu, sondern auch absolut tödlich ist. Nach dem ersten blutigen Vorfall weichen die Zweifel purer Panik. Doch Russell und Dean haben keine Wahl. Sie müssen das Ziel erreichen, sonst haben sie ihr Leben verwirkt.

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Und der Hörspielgott sprach aus der Höhe herab: „Unterhaltung sollt ihr produzieren und nicht den Menschen unnötige Blutungen in den Hirnwindungen herbeirufen!“

Das scheint sich Maritim erneut mit seiner „Danger“-Reihe auf die Fahnen geschrieben zu haben, denn die zwölfte Episode ist genau das und nur das und nicht mehr und nicht weniger – Unterhaltung!

Die Feder von Vielautor Markus Duschek kratzte diese Story zu Papier und so wie ich Markus kenne hatte er sicher nur im Hinterkopf das sie unterhalten möge. Da sind sicher ein paar Ungereimtheiten, Logiklöcher so groß wie der Bodensee (weil es keine Erklärung für sie gibt und man sie mit „Ist halt so!“ abtun muss) und ein Ende ohne Ende – doch die Fahrt bis dort hin war ein diebischer Spaß.

Man fragt sich wieso „Dean“ und „Russell“ in Deutschland mit einem Truck durch die Gegend brettern und mit der deutschen Anhalterin „Cora“ keinerlei Verständigungsprobleme haben und niemand auf die Idee kommt mal nachzufragen wieso dem so ist.

Wie auch immer…

Tommi „Russell“ Piper – für Nonerds: Die deutsche Synchronstimme des Weltraumwuschels ALF (unter anderem) – trägt das ganze Ding vollkommen alleine und ist zu dem wirklich unangenehmen Spiel seines Kollegen Tobias „Dean“ Schmidt und dessen hochkieksiger Schratelstimme ein wahrer Wohlgenuss an Ausgleich und Ruhe im Hörspiel.

Neben den oben genannten Sprechern agieren noch in kleineren Rollen der gute Lutz Riedel, wie immer unverkennbar und Frank Glaubrecht, den ich am Anfang nicht erkannt habe und dessen Stimme ich erst nach ein paar Minuten und Sätzen einordnen konnte. Glaubrecht tat Recht daran damals den Sinclair abzugeben, denn so kraftlos und „entstellt“ habe ich seine Stimme noch nie gehört.

Summasumarum: Die Story ist dünn, aber unterhaltend. Die Sprecher sind alle gut, aber Tommi Piper reißt es dennoch raus. Die Inszenierung ist perfekt… Punkt.

Horror für zwischendurch – ein Maritim mit Regieführung der Sprecher… dass wir das noch erleben dürfen… Patrick Holtheuer sei Dank!

Und gerade fällt mir auf, das diese Meinung fast kürzer ist als der Klappentext… 🙂

Soundsystem-BLAU