02 – Der wundersame Lord Atherton (Teil 2)

02Nach überstandenen Abenteuern mit Lord Athertons unterirdischer Einschienenbahn erreichen seine Verfolger das Ende des Gleises. Doch der Preis war hoch: Edward Stenton hat im Kampf gegen urzeitliche Seemonster sein Leben verloren. Erschöpft und niedergeschlagen stellen die verbleibenden Reisenden fest, dass das Ende der Schiene noch lange nicht das Ende ihrer gefährlichen Reise bedeutet. Im Gegenteil. Ein weiteres Transportmittel wartet nur darauf, sie in noch tiefere Abgründe zu führen. In Gefilde, die jenseits menschlicher Vorstellung liegen.Alles scheint schon verloren – da naht plötzlich Hilfe aus der Dunkelheit.

TrennstrichNachdem die unfreiwillige Reisegruppe am Ende der Geleise der Einschienenbahn angekommen ist und durch den Tod von Edward Stenton dezimiert wurde, versucht sie einen Weg zurück an die Oberfläche zu finden. Der Rückweg über den gigantischen, unterirdischen See ist ihnen verwehrt, da sich dort eine Herde von Mosasauriern aufhält, welche die Einschienenbahn auf dem Hinweg fast schon in tausend Stücke zerlegt hätte.

So betätigen Mr. Thomas Bradshaw und Lord Clifford Stanton die Apparatur auf der Plattform, am Ende der Geleise, und die Gruppe harrt der Dinge, welche da auf sie zukommen nachdem sich irgendetwas in der Tiefe in Bewegung gesetzt zu haben scheint…

…und ich harrte mit. Doch diesmal irgendwie vergebens.

Konnte der erste Teil dieser Geschichte noch mit steigendem Tempo in der Geschichte und ein wenig Sense Of Wonder aufwarten und überzeugen, so ist hier eher Ruhe und Gleichmäßigkeit angesagt. Als die vermutete Transportplattform eintrifft und die Reise auf ihr beginnt, erhoffte ich mir von der Fortsetzung der Geschichte genau die selbe Verfahrensweise wie vorher. Doch die weitere Fahrt verläuft fast komplett ohne wirklich aufregende Vorfälle und ist mit Diskussionen ohne Ende gespickt.

Auch wirken die Helden hier in einer Situation, die ich nicht vorweg nehmen möchte, doch recht trottelig und die Charakterisierung, wie sie im ersten Teil begonnen wurde, wird nicht so strickt weiter durchgehalten wie erhofft.

Viele der Dialoge hätte man sich sparen können und durch die umständliche, der victorianischen Zeit im Ausdruck angepasste, Sprache auch streckenweise sehr ermüdend. Formulierungen um tausende von stilistischen Ecken und Kanten schmücken die Szenerie aus und so dehnt sich der ganze Handlungsfaden so unendlich weit wie das Stahlkabel der Transportplattform an dem die Handlung hängend nach unten gezogen wird.

Die Sprecher liefern alle ein gewohnt guten Job an und man sollte sich zwei Überraschungen nicht verderben und den Blick in die Sprecherliste auf das Ende der ersten CD verschieben. So wie man hier eventuell den nächsten Absatz überspringen sollte.

Neels Clausnitzer ist wohl die größte akustische Überraschung für mich gewesen. Seine Stimme ist mir bekannt wie nichts Gutes, doch habe ich es bisher nie geschafft mir den Namen dazu zu merken. So erhielt „Lord Atherton“ denn auch von mir die Gestalt und das Aussehen von Roger Moore in „Sprengkommando Atlantik“, nur ein paar Dekaden älter. Das er perfekt seine Rolle zu beleben versteht ist klar und auch der Rest der Sprecher, namentlich Torsten Münchow, Dagmar Dempe, Melanie Manstein, Mogens von Gadow, Phillip Brammer, Michael Habeck und ganz kurz Udo Schenk, wissen was sie tun.

Ein wenig verwundert darüber war ich Klaus-Dieter Klebsch zu hören und ihn als „Mr. Bradshaw“ angesprochen zu hören. Scheinbar war Michael Mendel für die zweite Folge nicht verfügbar, doch KDK gehört ohnehin zu meinen Lieblingssprechern und so war es für mich ein guter Tausch.

Leider wird hier fast alle was die erste Folge so interessant machte auf fast Null herunter gefahren. Zu wenig Handlung mit zu viele Gerede…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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