01 – Der dritte Sohn

Drizzt-01Das Unterreich. Die geheimnisvolle Welt unter der Oberfläche der Vergessenen Reiche. Hier herrschen die Drow, die Dunkelelfen, in ihrer prunkvollen Stadt Menzoberranzan über das Unbeherrschbare. In der Nacht, als das Haus Do’Urden gegen das sechste Haus von Menzoberranzan marschiert, soll Drizzt, der dritte Sohn des Hauses Do’Urden der grausamen Spinnenkönigin geopfert werden. Der Tod seines Bruders rettet ihm das Leben, doch ist es ein Glück, in der glücklosen Welt der Drow zu überleben?

TrennstrichHilfreich sei der Elf, edel und gut…

…so zumindest dachte ich es mir. Die Begegnungen mit dieser Rasse, welche ich bis dahin hatte, waren eher in der Art das die Elfen vergeistige Wesen waren deren Grundzüge komplett gutartig sind. Ich hatte auch bereits von den Dunkelelfen gehört, mich aber nie intensiver mit dieser Unterart beschäftigt. Und so war es um so interessanter als mich dann die Familie von Drizzt Do´Urden einlud ihr Familienleben zu betrachten.

Ich kenne die Bücher nicht nach denen die Hörspiele gemacht wurden, also kann ich mir auch kein Urteil darüber erlauben ob es jetzt nah am vorgegebenen ist oder weit weg von der Ur-Buchfigur. Doch ist das was man hier so an Charakterdesign geboten bekommt recht weit weg von der tolkienschen Vergeistigung der Spitzohren und sehr eigenständig.

Bereits der Beginn, mit der Einführung durch die Stimme von Drizzt Do´Urden, verheißt schon recht bedeutungsschwanger das es hier nicht mit den freundlichsten Mitteln abgehen wird. Die hämmernde Musik und die bedrohlichen Soundschnipsel, welche ihr unterlegt wurden, lassen auf eine actionreiche Umsetzung und viel Blutvergießen schließen. Und das bekommt man dann auch geboten.

Drizzt ist der dritte Sohn des Hauses Do´Urden. Die Familien der Dunkelelfen, welche sich Häuser nennen, werden durch ein Matriarchat beherrscht und diese Damen sind nicht wirklich als damenhaft zu bezeichnen. Malice Do´Urden regiert ihre Familie sehr despotisch und duldet keinerlei Widerspruch oder Ungehorsam ihrer Kinder oder Untergebenen. Selbst auf dem Kindbett spinnt sie unter größten Schmerzen noch Intrigen und Mordpläne. So befiehlt sie die komplette Vernichtung und Auslöschung des Hauses De Vir, damit die Do´Urden in der Rangfolge der Häuser um einen Platz aufsteigen können. Doch müssen alle Mitglieder dieser Familie ausgelöscht werden, damit nicht ein einziger die Do´Urden des Mordes bezichtigen kann. So macht sich die Armee der Do´Urden zusammen mit Goblins, Orks und Grottenschraten auf, während Drizzt geboren wird, um das Gemetzel zu beginnen.

Seine Mutter will ihren dritten Sohn der Spinnengöttin opfern um sich so ihres Wohlwollen zu versichern. Doch tötet der erste Sohn der Do´Urden seinen Bruder in einer hinterhältigen Aktion aus Machtgier und so ist die Reihenfolge der Söhne durchbrochen. Drizzt darf, ja muss, leben und sich seinem dunklen Schicksal stellen.

Die Schlachtszenen sind sehr Opulent inszeniert und recht bildhaft dargestellt. Doch in allem Gemetzel ist stets die begleitende Stimme von Drizzt Do´Urden vorhanden um den Zuhörer durch die Geschichte zu führen. Alles Sounds und Musiken sind sehr genau auf die Geschichte abgestimmt und treffen stets die Szenenatmosphäre

Was die Sprecher angeht, so sind sicher nicht alle vom Namen her oder gar stimmlich bekannt. Doch gibt es keine qualitativen Aussetzer, denn dies könnte man sich bei solch einer Lizenzproduktion wohl kaum erlauben. Tobias Meister, die deutsche Stimme von – unter anderem – Kiefer Sutherland, bekommt die Nuancen des Dunkelelfen mit der nicht ganz so sicheren Ausrichtung zum Dunkelelfenleben sehr gut in den Griff. Er bringt die Wandlung des Charakters sehr gut spielerisch zur Geltung und seine Stimme kann in den aggressiven Momente genau so überzeugen wie auch in den etwas gemäßigteren.

Auch die anderen Sprecher bringen alle ein reife Leistung in ihren Charaktere zu Tage, doch möchte ich mir die genauere Ausführung darüber für spätere Folgen aufsparen um nicht in Wiederholungen verfallen zu müssen. Es seien jetzt nur die Namen Elga Schütz, Michael Prelle, Jürgen Holdorf, Peter Woy und Martins Sabel erwähnt um einen kurzen qualitativen Abriss über das Cast zu geben.

Fantasy vom feinsten, wenn auch mit einem Held beseelt der nicht wirklich ein Held ist, noch nicht…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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