02 – Vampirjagd

Hexerin-02Durch Vampire übel zugerichtete Leichen werden überall in London gefunden. Mason Flint und Doriana Gray verbünden sich. Mehr als einmal muss sich Flint auf Dorianas übermenschliche Kräfte verlassen. Da tauchen neue, schwerbewaffnete Feinde auf: Vampirjäger machen Jagd auf sie.

TrennstrichDoriana ist von ihrem Vampirfluch geheilt. Der Polizist Mason Flint hat das Gemälde zerstört das die böse Seite in ihr am Leben erhalten hatte und so ist sie nun nur noch Mensch. Doch ist auch ihr Hexenerbe noch vorhanden und Doriana ist sich nicht sicher wie es sich auf ihr weiteres Leben auswirken wird. Auch gibt es noch eine Bedrohung welche von Doriana am Ende ihres Vampirdaseins geschaffen wurde – Frenchy Davis. Die Ex-Freundin des Polizisten Flint bahnt sich nun selbst ihren blutigen Weg als Vampir durch London und tötet nicht nur aus Blutgier.

Was nett begann lässt hier stark nach. So könnte man die zweite Folge der Serie kurz und knapp zusammenfassen. Die Bedrohung durch Doriana ist zwar gewichen doch hat man auch so den interessanten Aspekt der Vampir/Hexe-Mischung komplett über Bord geworfen. Statt einer Bekehrung oder einer Wendung zum Guten nimmt man den Spielplatz des Vampirismus aus dem Hauptcharakter heraus und geht zum normalen Tagesgeschäft der Blutsauger über.

Doch auch darin verzettelt sich der Autor zwischen drin. Sollte man meinen das Jason Dark genug Blutsauger in die Welt entlassen hat um die Zusammenhänge auch zusammenhängend zu belassen, so schleichen sich hier doch ein paar Ungereimtheiten ein. Der von Frenchy verwandelte Kerl überlebt problemlos den Umstand das er von Mason Flint dem vollen Tageslicht ausgesetzt wird. Keine Einäscherung, keine Auflösung oder sonstige Todeskämpfe. Er wird sogar noch ins Polizeiquartier verfrachtet um dort von Mason mit einem silbernen Brieföffner gepfählt zu werden, wobei er aber auch nicht eine normalen Vampirtod stirbt. Soweit vielleicht nicht ganz so auffällig, da es sich ja auch um „Daywalker“ handeln könnte. Wenn dann aber später erwähnt wird, im Bezug auf Frenchy, das die Vampire das Tageslicht unbedingt meiden müssen usw. ist das Durcheinander recht perfekt. So macht die Szene mit dem Vampirkerl weder Sinn noch passt sie ins Bild.

Auch wir viel Zeit darauf verwende Dorianas innere Zerrissenheit darzustellen. Sie kommt nicht so richtig damit zu Recht da sie nun wieder Mensch ist und so erwähnt sie auch am laufenden Band das sie trotzdem noch ein Hexe sei. Das macht den herrlichen Trash-Faktor, welchen die ersten Folge richtig gut hörbar und unterhaltsam machte, kaputt und alles rutscht streckenweise doch etwas zu sehr ins dramatisch schnulzige ab. Doch möchte ich hier der Inszenierungscrew nicht unbedingt alleine den schwarzen Peter in die Schuhe schieben, denn der Vergleich zu den frühen „John Sinclair“ passt hier recht genau, wie ich finde. Dark hat damals viel mit solchen dramatischen Elementen gespielt und setzt sie auch hier wieder recht flächendeckend ein.

Von der Inszenierung her ist alles wie in der ersten Folge. Die Sprecher machen einen guten Job und die Sounds passen in jeder Szene perfekt. Die Musik ist stimmig und die Atmosphäre auch, wenn nicht die Story so oft abdriften würde. Susan Erentok, als „Doriana“, kommt hier sogar noch besser an als in de Vampirrolle welche von ihr eher zu zickig angelegt wurde. Die neuen „Dori“ bringt sie überzeugend und lebendig herüber. Auch Michael-Che Koch kann erneut als „Mason Flint“ überzeugen während sich Annika Wichmann als „Vampir Frechy“ austoben darf. Selbst der alte Herr Rellergerd hat wieder einen kleine Cameo-Auftritt.

Nach einem sehr starken Start, wenn auch mit recht hoch angelegtem Trash-Faktor, fällt Folge Zwei leider in einen fast bodenlosen Abgrund. Diesen Sturz möchte ich jedoch zu 90% der recht konfus daher kommenden Story anlasten, denn an der Inszenierung selbst ist nicht viel auszusetzen. Ist zu hoffen das sich im dritten Buch mehr „logische Dinge“ wieder finden werden welche die Umsetzung einfacher machen…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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