36 – Liebesgrüße nach Moskau

Offenbarung-23-36Wer finanziert die Projekte ambitionierter Geheimdienste, Verbrecher und Verschwörer? Welche Macht der Welt hätte ein Interesse daran, Deutschland vollkommen zu kontrollieren? Unser Blick richtet sich gen Osten und erspäht eine blutige Spur russischer Oligarchen, die keinen Spaß verstehen. Wenn es ihnen gelingt, auch nur einen Teil ihrer Investitionen zum Erfolg zu führen, dann gnade uns Gott. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt!

TrennstrichGetreu einer Abwandlung des alten James Bond-Mottos geht hier der kalte Krieg in eine neue Runde. Die Russen versuchen wieder den Westen an sich zu reißen und diesmal jedoch nicht militärisch, sondern finanziell zu unterminieren. Es geht um das wichtigste Gut der Welt: Die Versorgung mit Elektrizität und deren Sicherstellung durch die eher klassischen Mitelle, welche immer noch die meisten Gewinne versprechen.

Auch wenn der Beginn dieser Folge ein wenig steif in der WG von 3B startet – die Dialoge wirken recht hölzern – entspannt sich die Unterhaltungslage jedoch recht schnell. Man bekommt, zumindest ist mir dies bisher nicht wirklich bewusst gewesen, mit das die Serie mit den neuen Storys auch einen Zeitsprung gemacht hat und in der Jetztzeit spielt. So ist der neuerliche „Kalte Krieg“, welcher hier herauf beschworen wird, sicher ein Mittel zum Zweck, aber bei weitem unterhaltsamer als die bisherigen Mysteryergüsse,welche sich immer mehr von der Realität entfernten.

Wirklich spannend ist es nicht und nur die Entlarvungsszene birgt ein wenig Gänsehaut, doch tut das dem Spaß an der Sache keinen Abbruch. Für die Harcore-Fans der alten Serie, mit all ihren nicht mehr zu entwirrenden Geschichtsverirrungen und Ungereimtheiten, wird diese Folge erneut ein rotes Tuch sein, doch empfinde ich den Unterhaltungsfaktor der neuen Richtung höher als den der „alten“ Episoden ab Folge 12.

Das die Autoren Spaß an der Verschwörungsgeschichte auf realer und nachvollziehbarer Basis haben, merkt man der ganzen Sache mit Leichtigkeit an. Auch sind die Streifzüge durch das etwas andere Berlin gut durchdacht und können sicher von jedem Bewohner der Stadt problemlos anhand der Hörspiele nachgelebt werden.

Die Inszenierung lässt keine Wünsche offen, denn wie immer ergeben Musik und Geräusche eine perfekte Kulisse in der sich die Profisprecher bewegen können. David Nathan, Marie und Detlef Bierstedt, Dietmar Wunder, Michael Pan, Arianne Borbach, Tilo Schmitz, Regina Lemitz, Björn Schalle und und und und und…..müßig sich darüber auszulassen das sie alle ein guten Job machen!

Nach wie vor empfinde ich die, wen auch erzwungene, Frischzellenkur der Serie als positiv und als die Rettung welche sie vor den weiteren Geschichten von Jan Gaspard benötigt hat. Kurzweilig, mit dichter Atmosphäre und auch sogar nachvollziehbar…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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