01 – Flucht vor dem Werwolf

PSI-Akten 01

Werwölfe… Aberglaube oder Realität? Gibt es wirklich Menschen, die sich bei Vollmond in blutrünstige Bestien verwandeln? Der Schriftsteller Peter Wayne und seine Frau Selina werden die Wahrheit erfahren…Das Schicksal erwartet die beiden in den Wäldern von Children Hills, wo sie voller Panik auf der Flucht vor einer dämonischen Wolfskreatur sind. Vier Leichen sind in diesem Waldgebiet schon gefunden worden. Werden Peter und Selina Wayne die nächsten Opfer sein?

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Wie in jeder Fan-Ecke so gibt es Serien die einfach nur von den Altfans vergöttert werden, auch wenn Neuzugänge in diesem Bereich das nicht unbedingt nachvollziehen können. Und so gibt es immer wieder Macher welche gerne an den Erfolg der Altserie anknüpfen möchten und eigene Produktionen ins Rennen schicken um sich mit der Übermacht der Altproduktion zu messen. Das ist durchaus legitim, nur gelingt es fast nie an die Vorgänger anzuknüpfen – fast nie.

Vergleicht man die Urserie, welche zumindest in meinen Augen in diesem Fall die „H.G. Francis Gruselserie“ ist, und die PSI-Akten miteinander, so fällt auf, das sich die Serien zwar ähneln, jedoch von der Machart alles andere als komplett deckungsgleich sind. Wo sich Franziskowski damals dreist an erfolgreichen Filmvorlagen bediente, versucht man hier eigenständige Geschichten zu entwickeln, auch wenn sie sich teilweise sehr stramm an den klassischen Vorlagen orientieren. Auch bringt man die Handlungen in die heutige Zeit und versucht nicht siebziger/achtziger Jahre Flair zu erzeugen, der eh nur beim Konsumenten der alten Serie vollkommen ankäme und Neukunden sicher eher abschrecken könnte.

Doch gibt es auch genügend Aspekte die sich miteinander decken. Die Spielzeit ist recht knackig kurz gehalten, die agierenden Charaktere haben nicht sehr viel Tiefgang und man versucht einfach „einfachen“ Grusel zu produzieren – ohne viele Schnörkel und Verwurstelungen. So geraten die etwas über vierzig Minuten Spielzeit auch sehr kurzweilig. Was hat der Zuhörer von neunundsiebzig Minuten Grusel, bei dem man sich die Abspannmelodie herbeisehnt um die Tortur zu beenden, wenn es kürzer auch geht – und das dann auch noch unterhaltsamer.

Mit er ertsten Folge der PSI-Akten fahren R&B direkt sprechetechnisch ein paar schwere Geschütze auf. Namen wie Jens Wawrceck, Kerstin Draeger, Wolf Rathjen, Michael Weckler, Konrad Halver, Henry König und Heidi Schaffrath sind da im Booklet zu lesen. Alles „alte Bekannte“ welche von vorne herein für Qualität bürgen und durch Auftritte in vielen Hörpeilen der „alten Zeit dafür sorgen das der Wiedererkennungsfaktor der Stimmen sehr hoch ist und man all dies mit den alten Produktionen irgendwie verbindet, erinnerungstechnisch. Und alle Sprecher liefern eine so guten Job ab, das „David Russel“ – alias Simeon Hrissomallis – nicht sonderlich negativ auffällt. Sicher ist es eine wenig komisch das der Grieche in der Geschichte, gesprochen von Konrad Halver, keinen bemerkbaren Akzent hat, aber der Brite, gesprochen von David Russel, einen Akzent aufzuweisen hat. Doch spricht Simeon Hrissomallis den Charakter „Peter Wayne“ so „nett“ und „angenehm“ das er als „guter Kerl“ durch geht und beim Zuhörer, zumindest ist es bei mir so, als sehr angenehme Hörspielfigur n Erinnerung geblieben ist.

Die Story ist kurz und knapp abgehandelt und bietet alles was einen Gruselstoff benötigt – einen übernatürlichen Widersacher, ein paar Opfer und einen Twist am Ende mit dem man zwar irgendwie rechnet, welcher aber doch alles nochmal spannend macht. Das alles in genug Musik und Sounds verpackt um eine brauchbare Atmosphäre zu erzeugen – und fertig ist die Sache.

Wenn man sich damals, so vermute ich zumindest, daran gemacht hat eine Nachfolge für die alte Gruselserie auf de Beine zu stellen,. So ist die Aufgabe fast perfekt gelungen. Sicher mag es den eingefleischten Puristen der fanziskowkischen Geschichten nicht so ergehen, doch wenn man wie ich erst spät mit dieser Materie in Berührung gekommen ist, so machen die PSI-Aktwn doch einen guten Eindruck um der alten Serie stimmig nachfolgen zu können.

Netter Grusel für zwischendurch und ein recht geklungener Serienauftakt…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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