06 – Malwine – Fluch einer Hexe

PSI-Akten 06

Die zwei Freunde waren wie gelähmt! Schweiß brach aus den Poren der jungen Männer und sie zitterten! Zitterten aus Angst! Todesangst! Ihr Leben hing am seidenen Faden und im Grunde genommen war ihre Situation ausweglos. Die Tatsache das der mysteriöse Mann sie mit einem scharfen rotglühenden Dolch bedrohte, machte deutlich: Das Ende war nah!

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In der sechsten Folge der PSI-Akten tauchen zum ersten mal Hexen und Dämonen auf. Die Geschichte ist nicht ganz so klassisch wie bisher, doch gibt der Hintergrund der Hexenverfolgung und deren Auswirkung bei Reinkarnation in unsere Zeit, immer wieder einen guten Background für gruselige Geschichten.

Doch so richtig gruselig ist es leider nicht geworden. Es gibt ein paar Kämpfe, aber die Momente in denen die Hexe agiert und ihr dunkles Werk ausübt sind eher etwas lasziver geraten als das sie wirklich Grusel erzeugen würden.

Die ausgewählten Sprecher verstehen alle ihr Handwerk und, bis auf drei Ausnahmen, beleben sie die Figuren auch so wie es notwendig ist um überzeugen zu können. Santiago Ziesmer, als Salvatore Bruno, lebt die Panik und die Angst welche sein Charakter durchlebt regelrecht aus. Er brüllt, jammert, quiekt und leidet das es eine wahre Freude ist, auch wenn das Gezetere ab und an ein wenig zu nerven beginnt, auf Grund seiner ohnehin recht schrillen Stimmlage. Wer wäre besser geeignet um eine Hexe darzustellen, die durch Küsse tötet und das auch noch auf recht laszive Art und Weise tut, als Marion von Stengel. Sie haucht ihren Opfern den Tod regelrecht sexy ein und kann auch dann noch punkten wenn „Malwine“ ihr wahres Gesicht zeigt. Auch Wolfgang Strauss, Wolfgang Bahro, Anja Dramski, Stefanie Sydow und Henry König machen alle einen guten Job.

Doch drei Sprecher fielen irgendwie aus dem Rahmen, negativ gesehen. Zum ersten Michael Holz in der Rolle des „Razaniel“. Seine Leistung wirkte wie ein gutmütiger Bär der durch die Szenen tappst und auch sein Sprachfluss war so langsam und behäbig das ich eher den Eindruck hatte er wolle die beiden Auserwählten hypnotisieren denn das er einen actionbereiten Charakter darstellte. Auch war die Sprache, welche sich der Charakter bediente nicht ganz schlüssig – mal altbacken und mal eher neuzeitlich. Zum zweiten Olaf Weißenberg. Gut, er verkörpert einen alten Mann, aber die wenigen Sätze die er hatte wirkten irgendwie wirr und mit so wenig Betonung versehen, das er eher tot herüber kam, denn das man ihm die Panik vor der Hexe hätte glauben können.

Und als drittes, und das war die größte negative Überraschung, Sven Hasper. Der bekannte Synchronsprecher (Michael J. Fox) spielt den Charakter „Frank Becker“ mit so wenig Leben und Liebe das es wie eine Lesung wirkt. Selbst in der Fluchtszene, in der sich Santiago Ziesmer die Seele aus dem Leib spielt und arbeitet, scheint er mehr „leichte Bewegungen“ auszuüben denn das er um sein Leben rennt. Eine sehr enttäuschende Leistung von jemandem der es sicher sehr viel besser kann.

Die Inszenierung ist wie immer ohne Tadel. Die Musik ist immer passend und der Soundteppich passt zu jeder Zeit in die jeweiligen Szenen hinein.

So gerät die sechste Episode eher in das Mittelmaß der bisherigen Serienfolgen, da einfach zu viele Sprecher, besonders die beiden in den Hauptrollen, nicht so herüber kommen wie man es benötigt hätte um komplett überzeugen zu können…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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